Berlin , Frankfurt a. O., Brandenburg und Prenzlau finden. Von Architekturformen enthält nur die ſüdliche der beiden Mauern auf die Länge der beiden mittleren Joche einen verſchlungenen Rundbogenfries und darüber ein Hauptgeſims von entſprechend früher Profilierung(Abb. 271). Von urſprünglichen Wandvorlagen iſt keine Spur zu finden, der Chor war daher nicht gewölbt. Nach dieſen Formen zu urteilen entſtand er in ſeiner urſprünglichen Geſtalt noch vor der Mitte des 13. Jahrhunderts, was auch durch die Inſchrift, die ſich am Chorgeſtühl der Dominikanerkirche zu Röbel in Mecklenburg befindet und das Jahr 1246 für die Gründung des Neuruppiner Kloſters angibt, beſtätigt wird.
Zweite Bauzeit. Das Backſteinformat dieſer Bauzeit entſpricht mit 30 X 14 X10 em dem der erſten Bauzeit. Schon daraus erhellt, daß man ſehr bald nach Fertigſtellung des Chores das weiträumige Langhaus der Kirche in Angriff nahm, eine Annahme, die auch durch die Dreieckſchlüſſe der mehrfach vorkommenden Kredenzniſchen unterſtützt wird. Es erhielt eine Länge von fünf Jochen in
Hallenform aus rechteckigen Gewölbefeldern im Mittelſchiff, an welche ſich ebenſolche, jedoch ſehr ſchmale Joche als Seitenſchiffe anſchloſſen. Die Gewölbe haben Birnſtabrippen mit begleitenden Rundſtäbchen(Abb. 272) und ruhen auf Rundpfeilern mit Vorlagen in Rundſtab— form. Die Wanddienſte beſtehen auch an der Weſtmauer nur aus entſprechenden Rundſtäben, die größtenteils am Boden beginnen. Die Kapitelle und Schlußſteine der Gewölbe ſind mit verſchiedenartigem Blattwerk ganz frühgotiſchen Charakters geſchmückt. Beachtenswert iſt die ſehr mäßige Buſung der Gewölbekappen. Zwei Portale, ein grö⸗ Abb. 270. Neuruppin . Kloſterkirche.