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ßeres im mittleren Joche und ein kleines im weſtlichen Joche der Nordſeite, haben noch alte Profilierung in beſonderen Steinformaten, das größere zeigt einen ſteilen Wimperg(Abb. 273); ſeine mit naturaliſtiſchem Blattwerk verzierten Kapitelle ſind größtenteils erneuert. Das darüber befindliche Radfenſter iſt wenigſtens noch in ſeiner äußeren Kreisform urſprünglich. Die zweiteiligen, auf der Südoſt- und der Südweſtſeite mit Läuferſchicht umrahmten, im Vergleich zur
Jochbreite ſchmalen Fenſter haben Vierpaßmaßwerk. Die Ecken
der ſüdweſtlichen Giebelſeite ſind mit Achteckpfeilern, die Strebe
——=> ZZ pfeiler mit fialenartigen Aufſätzen beſetzt. Erſt durch die S ,. 8 ,, Wiederherſtellung unter Schinkel erhielt das ſüdliche Seiten: IS ſchiff die beträchtliche Verſtärkung feines Mauerfußes. Ein
ö kleiner Treppenturm in der Nordoſtecke des Schiffes ver
n mittelte den Zugang zum Bodenraum, um von dort aus
Abb. 271. Neuruppin . das Glöckchen läuten zu können, das in einem ſpitzbehelmten
Kloſterkirche. Bogenfries an Dachreiter hing. Der Dachſtuhl iſt, abgeſehen von viel
der Südſeite des Chores. fachen Ausbeſſerungen, im Syſtem des Gefüges noch mittel: alterlich(Abb. 274).
Einzelheitenvon Sh Dritte Bauzeit. Der urſprüngliche, gerade geſchloſ
om] fene Chor mit feiner Holzdecke genügte den Dominikanern
k ſowohl nach feiner Raumgröße wie nach ſeiner Bauweiſe
Run ſehr bald nicht mehr und wurde anſcheinend noch in der
zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts zu der im weſent—
lichen noch beſtehenden Anlage umgebaut. An den damals
beibehaltenen Längsmauern fügte man über dem Chor—
geſtühl beiderſeits Runddienſte und an der Nordſeite außen
Strebepfeiler ein, überhöhte die alten Mauern um etwa 2m,
um auch dieſe Teile mit der neu angefügten Verlängerung
aus einem geraden Joch und einem vieleckigen Chorſchluß
wölben zu können. In dieſem beginnen die Dienſte von
unten an(Abb. 275). Ihre Kapitelle und Konſolſteine
Abb. 272. zeigen gegen die des Schiffes eine vorgeſchrittene Orna—
Neuruppin. Kloſterkirche. mentik, da ihr Blattwerk bereits naturaliſtiſchen Charakter
hat. Von den weiteren Bauformen dieſer Umgeſtaltung
iſt beſonders beachtenswert die Niſche für den Levitenſitz im Innern an der Südſeite des
Chores, die durch die breite und reiche Umrahmung ihrer dekorativen Kleeblattbogenform
auf eine verhältnismäßig frühe Entſtehungszeit weiſt und den Portalen des Schiffes
eng verwandt iſt(Abb. 276). In die gleiche Zeit gehören die ihr benachbarte vers
mauerte Prieſtertür mit dickem Rundſtabprofil, das an den Gewänden mittels ſchlichter
Kelchkapitelle und ſehr flacher Eckblattbaſen zu Säulen ausgebildet iſt, ebenſo die im
Dreieck geſchloſſene Niſche hinter dem Altare. Die Fenſter, deren Maßwerk wie auch
das Hauptgeſims erneuert iſt, haben noch ſchlichte ſchräge Gewände. Dieſe Formen
werden für die Zeitbeſtimmung um ſo wichtiger, als das Backſteinformat mit