Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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Neu⸗Ruppin (Klofterkirche). 301

Berlin , Frankfurt a. O., Brandenburg und Prenzlau finden. Von Architektur­formen enthält nur die ſüdliche der beiden Mauern auf die Länge der beiden mittleren Joche einen verſchlungenen Rundbogen­fries und darüber ein Hauptgeſims von entſprechend früher Profilierung(Abb. 271). Von urſprünglichen Wandvorlagen iſt keine Spur zu finden, der Chor war daher nicht gewölbt. Nach dieſen Formen zu urteilen entſtand er in ſeiner urſprüng­lichen Geſtalt noch vor der Mitte des 13. Jahrhunderts, was auch durch die Inſchrift, die ſich am Chorgeſtühl der Dominikanerkirche zu Röbel in Mecklen­ burg befindet und das Jahr 1246 für die Gründung des Neuruppiner Kloſters angibt, beſtätigt wird.

Zweite Bauzeit. Das Backſtein­format dieſer Bauzeit entſpricht mit 30 X 14 X10 em dem der erſten Bauzeit. Schon daraus erhellt, daß man ſehr bald nach Fertigſtellung des Chores das weit­räumige Langhaus der Kirche in Angriff nahm, eine Annahme, die auch durch die Dreieckſchlüſſe der mehrfach vorkommen­den Kredenzniſchen unterſtützt wird. Es erhielt eine Länge von fünf Jochen in

Hallenform aus rechteckigen Gewölbe­feldern im Mittelſchiff, an welche ſich ebenſolche, jedoch ſehr ſchmale Joche als Seitenſchiffe anſchloſſen. Die Gewölbe haben Birnſtabrippen mit begleitenden Rundſtäbchen(Abb. 272) und ruhen auf Rundpfeilern mit Vorlagen in Rundſtab form. Die Wanddienſte beſtehen auch an der Weſtmauer nur aus entſpre­chenden Rundſtäben, die größtenteils am Boden beginnen. Die Kapitelle und Schlußſteine der Gewölbe ſind mit ver­ſchiedenartigem Blattwerk ganz frühgo­tiſchen Charakters geſchmückt. Beachtens­wert iſt die ſehr mäßige Buſung der Gewölbekappen. Zwei Portale, ein grö⸗ Abb. 270. Neuruppin . Kloſterkirche.