Kapellen.
Die 1491 erbaute Siechenhauskapelle St. Laurentius(Abb. 281) iſt ein in drei Seiten des Achtecks geſchloſſener Backſteinbau, der außen mit flachen und innen mit tiefen Wandvorlagen beſetzt und größtenteils mit Netzgewölben überſpannt iſt (Abb. 282). Der ſchmale, dem anſtoßenden Hoſpital unmittelbar benachbarte Teil, der jetzt die Orgelempore enthält und offenbar erſt nachträglich zur Kapelle hinzugezogen wurde, iſt allein ungewölbt. Er unter; ſcheidet ſich gegenwärtig auch durch geringere Höhe von dem übrigen. Die architektoniſchen Einzelheiten, wie das einfache Pfoſtenwerk der Fenſter, die gewundenen Rundſtäbe an den Dienſten, den Gewölberippen und Portalgewänden, ſowie die ſpäte einfache Form des Maßwerkfrieſes unter dem Geſimſe ſind ebenſo wie die bereits angedeutete Konſtruktionsweiſe für das Ende des 15. Jahrhunderts bezeichnend. Auffallend iſt das aus einem Gratſtab und begleitenden Rundſtäben gebildete Rippen⸗ Abb. 281. Neuruppin . Siechenhauskapelle von Nordoſten. profil(Abb. 282). Obwohl die Ausführung des Ganzen etwas handwerksmaͤßig erſcheint, iſt doch an ſchmückenden Beigaben nicht geſpart. An den Schlußſteinen miſchen ſich frühe Roſetten und ſpäte Maßwerkformen. Beſonders reich ſind die Kragſteine mit figürlichen Motiven geſchmückt. Auch das im Stichbogen geſchloſſene und von einer Spitzbogenblende umſchloſſene Portal an der Straße iſt von doppelten, zum Teil dreifachen Reihen derartig verzierter Backſteine umrahmt. Die Figuren ſtellen abwechſelnd den an die Säule gebundenen Heiland und St. Franziskus mit erhobenen Händen dar. Die weiter weſtlich liegende ehemalige Hoſpitaltür iſt entſprechend einfacher gehalten. Das Backſteinformat iſt 28* 14 X 10 em. Der