332 Ruppin.
mauerte Prieſtertür erkennbar. Auch die Maueranſätze des alten Feldſteinturms ſind noch an der Schiffskante vorhanden. Er wurde im Jahre 1830 durch Blitzſchlag zerſtört, und mit ihm darauf auch die Kirche neu hergerichtet. Sämtliche Fenſter wurden vergrößert und im Spitzbogen mit Backſteinumrahmung geſchloſſen, Oſt- und Weſtgiebel mit Spitzbogenportalen verſehen und vor das weſtliche Portal eine offene Vorhalle gelegt, die den neu errichteten freiſtehenden Backſteinturm mit der Kirche verbindet und zu dem hinter der Kirche belegenen Friedhofe führt. Das Innere der Kirche hat ſowohl im Schiff wie im Chor gerade geputzte Decke.
Hinter dem Altar erhebt ſich eine hohe viereckige, mit hölzernem Maßwerk ver: zierte Kanzelwand.
Im Erdgeſchoß des Turmes ein ſtark beſchädigter Taufengel. 18. Jahrhundert.
Nördlich von der Choröffnung kleiner Grabſtein eines Kindes v. Wuthenow (f 1590), das im Bettchen liegend dargeſtellt iſt.
Drei Glocken. Die große, 1,10 m Durchm., hat am Halſe zwiſchen glatten Linien eine nicht durchweg verſtändliche Inſchrift aus gotiſchen Majuskeln und acht dazwiſchen geſetzte Rundſchilde: O Rex. SL[ORIJE. VENI. CU. PACE ET. ALPHA- NOB[IS]- ADIVVA-. XPE. eue LAUDI- QU0S
Mmef.!.“. Die Rundſchilde ſtellen dar: 1) Evangeliſt vor dem Schreibpult, 2) Verkündigung Mariä, 3) Geburt, 4) Kreuztragung, 5) Geißelung, 6) Kreuzigung, 7) Auferſtehung Chriſti , 8) Krönung Mariä. Am langen Felde ein Rundſchild mit dem Sündenfall und der Umſchrift: „DAMPNATUS. HDH. PRIMUS HOMO.“, ferner am langen Felde dicht unter dem Frieſe links von der Auf— erſtehung die Buchſtaben I. I. Die zweite Glocke von 1878, die dritte 66 cm Durchm., 1668 von Martin Heintze aus Perleberg .
Auf dem Gutshofe eine große Scheune und Stall von 1836 mit gewölbten Strohdächern auf Bohlenſparren mit Fledermausluken.
Im Südweſten der Kirche ein Bauernhof in fränkiſcher Anlage mit zweiſtöckigem Wohnhaus, das den Giebel
Abb. 309. Sieversdorf. Kirche von Südweſten. der Straße zuwendet
(Nach einer Aufnahme von P. Eichholz.)