334 Ruppin.
Ein Kelch, ſilbervergoldet, 22 em hoch, in der üblichen ſpätgotiſchen Grund: form, nur die Kuppa unverhältnismäßig hoch, der Knauf rundlich mit ſechs erbſen—großen Granaten ſtatt der Zapfen; Schaft und Knauf mit zarten Gravierungen in Renaiſſancecharakter verziert(um 1600). Empirekrone für 10 Kerzen aus Bronzedraht. Zwei ſtämmige Zinnleuchter, 39 em hoch, von 1660(Abb. 310). An der Oſtwand ; der Kirche neben der Abb. 311. Sieversdorf. Bauernhof. Sakriſtei zwei gleich(Nach einer Aufnahme von P. Eichholz.) artige Holzepitaphien in bäuerlichem Rokoko für den Hütteninſpektor Eberhardt Stifft(F 1747) und feine Gattin(F 1765). Vier Glocken. Die große 82 em Durchm., 1737 von J. P. Meurer in Berlin ; drei kleinere eiſerne, am Rande ausgebrochen, ſtark verroſtet.
Etwa zehn ältere Bauernhäuſer laſſen noch den hier einſt gebräuchlichen Typus erkennen(Abb. 311). Alle ſtehen mit dem Giebel nach der Straße. An ihn ſchließt ſich der Zaun mit einer Pforte aus Bohlwerk(Abb. 312) und daran in einigen wenigen Fällen noch ein kleines Torhaus, das bis heute noch nicht aufgegeben, vielmehr in vereinzelten Fällen neuerdings wieder ausgeführt wird. Im Hintergrunde des Hofes ſteht wie gewöhnlich bei der fränkiſchen Anlage die Scheune mit der Scheunflur(Tenne) und einem Taß auf jeder Seite. Das Wohnhaus hat gegen die Nachbargrenze eine Abſeite, gegen den Hof aber ein niedriges Obergeſchoß mit kleinem Fenſter unter dem faſt 1m breiten Über: Abb. 312. Sieversdorf. Hoftor. hang des Strohdaches. Die infolge dieſer(Nach einer Aufnahme von P. Eichholz)