Strubenſee— Teſchendorf.
Bratrings Beſchreibung der Mark von 1805 wohnten hier 454 Menſchen, darunter 25 Bauern und 44 Einlieger; die gutsherrlichen Rechte beſaßen das Amt Oranienburg und v. Arnſtedt zu Hoppenrade. Entſprechend der geſchichtlichen Entwicklung war die Kirche von jeher Filia von Löwen berg ; das Dorf kam zugleich mit dieſem ehemaligen Städtchen 18165 zum Kreis Ruppin.
Die frühgotiſche Saal kirche aus geſpaltenen und behauenen Feldſteinen, an den Kanten aus gut bearbeiteten Granitquadern, mit breitem Weſtturm und je einem Anbau an der Nord⸗ und Südſeite, ſtammt aus dem 13. Jahrhundert(Abb. 323). Die einſtigen gotiſchen Fenſter find in Spuren meiſt noch zu erkennen und in der Anſicht(Abb. 323) Abb. 324. Teſchendorf. Teil der Weſtſeite der Kirche. wiederhergeſtellt. Die Nordſeite war als Schauſeite behandelt und zwiſchen den Fenſtern mit ſpitzbogigen Zwillingsblenden belebt(Abb. 323). Von den drei Spitzbogenfenſtern des ſchlichten Oſtgiebels war das mittlere etwas breiter und höher als die ſeitlichen. Die Südſeite enthält zwei Granitportale. Das Hauptportal an der Weſtſeite mit Feldſteinumrahmung iſt zweimal abgeſtuft, darüber eine Rundblende, und links von dieſer tritt in einer ſpitzbogigen Zwillingsblende wieder das Motiv der Nordſeite auf(Abb. 324). Die Trennungsmauer zwiſchen Schiff und Turm enthält in einer breiten Spitzbogenblende drei im Dreieck geſchloſſene Blenden und eine Rundbogentür. Reſte der einſtigen Bemalung der Kirche ſind namentlich an der Südſeite noch erhalten. Sie beſtand zunächſt in der üblichen Quaderung mittels weißer Linien über alle Flächen hin, außerdem aber waren die Fenſter von geputzten und weißgefärbten Streifen umrahmt, und unter dem Hauptgeſimſe zog ſich ein Spitzbogenfries hin, auf deſſen roter Fläche über den Bögen weiße Linien die Umrißformen bezeichneten Abb. 323).
Der mit einer Tonne überwölbte Anbau an der Nordſeite, der die Sakriſtei enthält, iſt mit dem Oſtgiebel der Kirche bündig und das Dach über ihn hinweg