344 Ruppin.
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geſchleift; der Anbau an der Südſeite mit Fachwerkgiebel aus dem 16. Jahrhundert dient als Vorhalle.. Der Turm(Abb. 324 u. 325), deſſen maſſiver unterer Teil vielleicht unvollendet geblieben war, wurde im Jahre 1601 um den nach oben ſich verjüngenden hölzernen geſchindelten(jetzt geſchieferten) Aufſatz erhöht, und auf dieſen dann der achteckige Spitzhelm in der Weiſe aufgeſetzt, daß die überſtehenden Dreieckszwickel ſeiner Grundfläche als Schallöffnungen dienten; die Jahreszahl 1682 in der alten Wetterfahne(Abb. 323) bezieht ſich auf eine Neudeckung mit„Spuhnen“(Schindeln) in dem genannten Jahre(Urkunde im Turmknopf, nach Pfarrer Much in Löwenberg ).
Im Jahre 1720 wurde die Kirche nach Beckmanns Nachlaß„von Grund aus gebeſſert“. Vermutlich wurden damals die neuen großen rechteckigen oberen Fenſter ſtatt der alten zugemauerten und die unteren Ovalfenſter einge: brochen ſowie das barocke Hauptgeſims in Holz neu hergeſtellt. Das Innere der Kirche erhielt Emporen auf drei Seiten, die auf einfachen Rundſäulen ruhen. Die gerade Decke iſt mit einem großen Oval von flachem Profil ge: ſchmückt.
Der Kanzelaltar hat den typiſchen Aufz bau der Barockaltäre mit gewundenen Säulen, kronenartigem Baldachin und ſeitlichem Akanthusornament, alles in ſehr derben Formen.
Das Geſtühl an der Südwand und der Paſtorenſtuhl an der Oſtwand haben derb phantaſtiſch ausgeſchweifte Wangen.
Kleine runde zinnerne Oblatenbüchſe auf drei Füßen mit einem Adler auf dem Deckel.
Ein hölzerner Kronleuchter(Abb. 323) für ſechs Kerzen, ſchwarz und gold, mit Adlern und Schlangen, um 1800.
Eine roh aus Eichenholz geſchnitzte lebensgroße Standfigur mit Buch unter dem Arm, hinter dem Altar, vielleicht einſt Kanzelträger, 17. oder 18. Jahrhundert.
Wetterfahne von 1682, außer Gebrauch
Abb. 325. Teſchendorf. Weſtſeite der Kirche.(Abb. 323).