Ruppin.
hauſes getrennt gehalten, aber im gleichen Gefüge und Bauſtoff ausgebildet. Der gleichen Bauzeit gehören ferner noch am Turm die beiden Obergeſchoſſe bis zur jetzigen Traufe an, ſoweit ſie nicht ſchon von der zweiten Bauzeit her beſtanden. Im Anſchluß an die bereits vorhandenen Erdgeſchoßteile und die rückwärtige Scheidemauer gegen die Baſilika baute man den Turm in Feldſtein weiter. Man fügte ihm bei dieſer Gelegenheit das Weſtfenſter im Erdgeſchoß ſowie die gekuppelten Spitzbogenblenden im Mittelgeſchoß ein und legte im Obergeſchoß eine größere Zahl ſchmaler Liſenen aus Backſtein vor, zwiſchen denen der Feldſtein überputzt wurde (Backſteinformat 28* 139 bis 10 em). Ein hoher achteckiger Spitzhelm aus Holz endigte das damit zum Abſchluß gekommene Werk.
Fünfte Bauzeit. Anfang des 16. Jahrhunderts. Ihr gehört die am Südende des einſtigen Querſchiffs vorgebaute, im Grundriß faſt quadratiſche Marienkapelle an, die wahrſcheinlich von der in Wuſterhauſen einſt beſtehenden Marienbrüderſchaft erbaut wurde. Ihre architektoniſche Ausbildung, im be— ſonderen der ſpäte Typus des Maßwerkfrieſes, die Ausbildung des Südgiebels mit ſeinen gegen den Scheitel der Spitzbögen laufenden Blendbögen(Abb. 351), der Vierteilung feines breiten Südfenſters und den daneben über die Fläche verſtreuten Stichbogen- und Kreis: blenden, bezeichnet die ſpäte Entſtehung des Anbaus. Die Widerlagspunkte der zwei ſchlanken, den Raum überſpannenden Gewölbejoche ſind durch ſtrebepfeilerartig ausgebildete Liſenen bezeichnet. Backſteinformat 28 R 14 X 9. cm.
In bezug auf die neuere Zeit iſt noch zu erwähnen, daß der hölzerne achteckige | Spitzhelm vermutlich in den Jahren 1539
Abb. 352. Wuſterhauſen. und 1686(Jahreszahlen in der WetterGotiſches Chorgeſtühl in der Pfarrkirche. fahne) ausgebeſſert wurde; er beſtand noch