Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
Seite
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Wuſterhauſen (Pfarrkirche).

zu Anfang des 18. Jahrhunderts, da er in der Petzoldſchen Aufnahme gegen 1715 in alter Form erſcheint. Im Jahre 1764 ging er durch einen Blitzſtrahl zu Grunde. Seitdem beſteht, ſoweit bekannt iſt, das gegenwärtig vorhandene ſtumpfe Pyramidendach. Der Turmhelm durchſchlug bei. ſeinem Einſturz das Gewölbe über der Vorhalle, 6 die ſeitdem wüſt blieb und dadurch Veranlaſſung I IM gab, ſtatt der beiden durch fie zur Kirche führenden J A Portale folche wieder an den beiden Stellen der 37cm ö einſtigen Granitportale zu öffnen. Sie beſtehen Abb. 353. ee, er noch heute in dürftigſter Form mit ſcheitrechten Geſtühlwangen in der Pfarrkirche. Bögen aus Backſtein. Nicht unerwähnt mögen die Ovalfenſter bleiben, welche die unteren Teile der Langhausmauern durchbrechen und ihre Entſtehung ver: mutlich einer Wiederherſtellung der Kirche im Jahre 1742 verdanken. Der Altaraufbau aus Holz be­ſteht aus einer Umkleidung der beiden öſtlichen achteckigen Chorpfeiler mit einer zierlichen ſchlanken Pilaſterarchi­tektur, die durch das gerade Gebälk miteinander verbunden iſt und ein Sl­gemälde von Rohde einſchließt. Es ſtellt Chriſtus dar, wie er ſich ſeinen Jüngern durch ſeine Wundenmale zu erkennen gibt. Seitlich von dem Auf bau ſtellen zwei portalartig gedachte leichte Rokokoholzrahmen die Verbin­dung mit dem nächſten Pfeilerpaar her. Die Kanzel von 1610, ein Werk des Bildhauers Jürgen Fiſcher, iſt in allen ihren Teilen in reichſten Spät­renaiſſanceformen ausgebildet, unter denen, dem Geſchmack der Zeit ent­ſprechend, die Architektur vorherrſcht (Taf. 21). Daneben bilden zahlreiche Figuren und die allegoriſchen Geſtalten der Kardinaltugenden am Schalldeckel ſowie die Apoſtelfiguren in den Niſchen Abb. 351. der Brüſtung und des Treppengeländers Wuſterhauſen. Paſtorenſtuhl in der Pfarrkirche.