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Der ſechseckige Schaft zeigt über und unter dem ganz mit Weinlaub bedeckten Knaufe je ſechs drachenartige Fabeltiere, zum Teil mit Menſchenköpfen. Die rautenförmigen Auflagen auf den acht vierpaßförmigen Zapfen enthalten zierliche Niellodarſtellungen, die gegenſtändlich denen am Schaft verwandt ſind. Die Kuppa hat nicht mehr die
Abb. 357. Wuſterhauſen. Pfarrkirche. Kuppa zum frühgotiſchen Kelchfuße auf Tafel 24.
urſprüngliche Form, ſondern iſt eine Ergänzung aus dem 17. Jahrhundert, obwohl ſie nach gotiſcher Weiſe ein oben ſtraff geradliniges Profil hat. An der Stelle der ſtärkſten Biegung iſt ſie von ſechs Rundſchilden umgürtet, die durch geflügelte Engelsköpfchen miteinander verbunden ſind. Auf ihnen wechſelt das Bruſtbild eines antiken Helden in voller Rüſtung mit einem jugendlichen barhäuptigen Kopfe ab (Herkules?).
Eine kreisrunde Patene von 18,2 em Durchm.(Abb. 356), auf deren Rand die Symbole der vier Evangeliſten und die Bruſtbilder der zwölf Apoſtel in Form kleiner Rundſchilde eingraviert ſind. In der Mitte des vierpaßförmigen Grundes ſieht man den thronenden Chriſtus als Weltenrichter. Von ſeinem Munde gehen ein Schwert und ſtatt der ſonſt üblichen Lilie ein langgeſtieltes Kreuz aus. Seine Arme