Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
Seite
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Wuſterhauſen (Pfarrkirche). 379

erhebt er gegen die beiden, zu ſeinen Seiten knieend mit Glorienſcheinen dargeſtellten Figuren(Maria und Johannes?). Die Zeichnung des Figürlichen iſt altertümlich und handwerksmäßig, wofür beſonders die übergroßen Hände und die manirierte, ſtark verdrehte Haltung der Köpfe bezeichnend ſind.

Ein Kelch von 1609,

24,4 em hoch, ſilbervergoldet (ſiehe Bergau, Fig. 296). Fuß und Knauf ſind rund und mit hochgetriebenem Orna­ment aus Kartuſchenwerk, Früchten und kleinen Köpfen geſchmückt. Am Rande des Knaufs ſteht in lateiniſchen Majuskeln auf dunkelblauem Emaillegrund:SANGUIS JESU CHRISTI EMUNDAT NOS AB OMNI PECCATO I. JOHANNIS I. Am Schaft ſteht:JESUS CHRIST . Die Kuppa(Abb. 357) iſt an ihrer Beuge friesartig verziert durch eine Aneinanderreihung von Figürchen der zwölf Apoſtel mittels gedrehter Schnüre und Blattreihen.

Eine ſchlicht runde, ſil­berne, teilweiſe vergoldete Weinkanne, 16 em hoch,;

1710 geſtiftet. Abb. 358. Wuſterhauſen. Kronleuchter in der Pfarrkirche.

An Zinngeräten ſind vorhanden: eine Deckelkanne auf drei kugelförmigen Füßen mit der Darſtellung der Auferſtehung auf dem Deckel, ein Leuchter von 1614, 35 cm hoch, in Baluſter­form, an den Hauptgliedern durch zierliche Gravierungen geſchmückt, ein kleiner Leuchter, 21,5 em hoch, deſſen gerader Schaft in ſtrenger Profilierung von zahl­reichen Reifen umgeben iſt.

Das mächtige Meſſingtaufbecken von 8i em Durchm. zeigt auf dem 18 em breiten Rande eine getriebene Ranke aus verſchiedenartigen Blumen und Trauben.

Zwei Meſſingkronleuchter, von denen der kleinere in den einfachſten üblichen Spätrenaiſſanceformen gehalten iſt, der größere(angeblich aus Lübeck ſtammend) für 14 Kerzen reicheren Schmuck von Köpfen, Fiſch⸗ und Adlerformen aufweiſt (Abb. 358).