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Die Burgkapelle.
Die Richtſtätte.
Die Burg im ſpäteren Sinne.
Die Mühlen.
Die Gewäſſer.
mauern und Türmen. Von einer ſolchen monumentalen Umſchließung mit einer Wehrmauer hätten ſich bei den wenig veränderten Verhältniſſen des Ortes Spuren irgendwelcher Art erhalten; doch fehlen ſolche gänzlich.
Eine markgräfliche Burg im Sinne eines befeſtigten Schloſſes iſt auf der Inſel ſchwerlich nachzuweiſen. Sie und die Wohnſtätten der gegen 1200 genannten Burgmannen müßten ſüdlich vom Kloſter in der Gegend des Petrifriedhofs geſucht werden. Hier ſtand höchſtwahrſcheinlich die 1238 und 1254 genannte„capella de Brandeburch“, die bis dahin im Beſitze der Markgrafen und vermutlich die alte Burgkapelle geweſen war. Hier hatten wahrſcheinlich auch die ſeit 1162 genannten castellani oder Burg— grafen ihren Sitz. In nächſter Nähe wuchs die uralte Linde, unter der ſich die Richtſtätte für die zum Tode durch das Schwert Verurteilten befand, denn hier vor dem„Pforthauſe“(Eingangstor) des Kloſters lag„dat bleck by Sunte Peter“(14142), auf welchem noch bis ins 17. Jahrhundert Hinrichtungen mit dem Schwerte ſtattfanden, während für ſolche am Galgen das Hochgericht auf dem Waſenberge bei Mötzow(nördlich von B.) beſtimmt war.
Die Bezeichnung„Burg Brandenburg “ ß wohl ſchon im 13. Jahrhundert nur traditionelle Bedeutung. Sie wurde ſpäter willkürlich auf das Dorf DomBrandenburg übertragen, ja zuweilen auf das Kloſter, wenn z. B. die Petrikapelle als„vor der Burg“ gelegen bezeichnet wird, oder gar(1693) auf die Propſtei(Gebauer, Feſtſchrift, S. 47 Anmerk. 2). Letzteres ſcheint darauf zurückführbar, daß die Markgrafen in ſpäterer Zeit bei ihren Ablagern in der Propſtei wohnten, wodurch dieſe im weltlichen Sinne das Hauptgebäude des Kloſters wurde.
Iſt es nun ſchon ſchwer, für das 12. Jahrhundert eine Burg auf der Inſel nachzuweiſen, ſo fehlt es für das Beſtehen einer ſtädtiſchen Anlage neben dem Kloſter und den Wendenkietzen noch mehr an irgendwelchen beſtimmten Anzeichen. Vielmehr ſcheinen außerhalb des Kloſters von jeher und bis in die neuſte Zeit in jeder Beziehung unentwickelte Verhältniſſe beſtanden zu haben, die nicht über den Charakter des Dorfes hinausgediehen ſind.
In feiner Umgebung find einige Örtlichkeiten beſonders erwähnenswert.
Über die beiden nördlichen der oben erwähnten Lanken führten Dämme mit Brücken an den Stellen, wo ſie die Krakauer Straße kreuzten. An der ſüdlichen lag dicht beim Kloſter die freilich erſt i. J. 1412 vom Kapitel angelegte Burgmühle und an der nördlichen, die nach jenem Hoſpital den Namen Heilige-Geiſt-Lanke führte, unweit vom Oſtende des„alten“ oder Krakauer Dammes die Mühle gleichen Namens, die der Markgraf i. J. 1309 der Altſtadt abtrat.
Die Gewäſſer im Norden und Oſten der Dominſel, deren Nutznießung bereits
J. 1204 dem Domkapitel zuſtand, waren ſeit alters für einen umfangreichen und ſehr ergiebigen Fiſchereibetrieb eingerichtet. Die Rechte des Kapitels reichten ſtromaufwärts bis nach Ketzin zu einer Srtlichkeit, welche Bieſebuſch hieß. Dieſe oberen Teile der Brandenburger Havel , namentlich das„Trebbeſche water“(Trebelſee) bei den Dörfern Zachow und Deetz dienten der ſachgemäß betriebenen Fiſchzucht des Kapitels als Hegewaſſer. Erſt unterhalb davon begann die Fiſcherei auf der oberen