Teil eines Werkes 
Bd. 2, Teil 3 (1912) Die Kunstdenkmäler von Stadt und Dom Brandenburg / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz. Mit Einl. von Willy Spatz und Friedrich Solger
Entstehung
Seite
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Katharinenkirche.

Abb. 41. Taufkannen in der Katharinenkirche.

der dritte iſt mit einer kleinen Figur geſchmückt. Zu einem dieſer Leuchter gehörte wohl die in der Bibliothek aufbewahrte ringförmige Handhabe vom Jahre 1649.

Zu den obigen Arbeiten aus Metall ſind noch einige ſchmie deeiſerne Gitter zu erwähnen, die, Beſtandteile ehemaliger Grabkapellen, jetzt in zwei der flachen Seitenkapellen zwiſchen den Strebepfeilern des nördlichen Seitenſchiffes untergebracht ſind, deren Stirnſeite ſie einſt ſchloſſen. Es ſind einfache Arbeiten der Spãtrenaiſſance in ſog. Durchſteckarbeit und mit in Umriſſen ausgeſchlagenen Tieren und Tritonen. Einer ſpäteren Zeit gehören die Stücke an, aus denen die jetzigen Altarſchranken zuſammengeſetzt ſind und die an der Weſtwand der Kirche hinter dem Chorgeſtühl liegenden Reſte.

Die Beſch läge der Außentüren der Kirche(Abbildungen ſiehe in Bergau a. a. O., S. 261) beſtehen aus ſehr dicht angeordneten, phantaſtiſchen, ſtellenweiſe etwas breiten und formloſen Gebilden. Eine Ausnahme machen die Türbänder an dem ſpäteren Zwiſchenbau an der Südſeite, die bedeutend edler und ſchöner gezeichnet find(Abb. 35).

Das früher im Chor aufgeſtellte Geſtühl iſt jetzt an verſchiedene Plätze verteilt. Zwei längere und drei kürzere Stücke gehören zu einer Gruppe gleichartigen Charakters(Abb. 42). Die flache Schnitzerei der Wangen , die ſich aus phantaſtiſchen Tieren, Rankenwerk und Wappenſchilden mit dem brandenburgiſchen Adler zuſammen­ſetzt, läßt zu wünſchen übrig. Zu dieſen, dem Anfang des 16. Jahrh. angehörigen Stücken zählen vielleicht auch noch zwei Reſte, die als Bekrönung des Windfangs in der Fronleichnamskapelle benutzt find. Ein einfacheres und ſpäteres Stück Chor­geſtühl ſteht jetzt im Raum über der Sakriſtei. Zu beiden Seiten der Schöppenkapelle ſind auf den ganz ſchlichten Stuhlwänden zwei wangenartige Stücke mit reicher uud ſchöner Schnitzerei angebracht. Ihre barocken Formen ſind in Gold und blau bemalt (Abb. 43) und deuten auf das Jahr 1736, wo hier der Magiſtratsſtuhl angelegt

wurde, als die Zeit ihrer Entſtehung.