Teil eines Werkes 
Bd. 2, Teil 3 (1912) Die Kunstdenkmäler von Stadt und Dom Brandenburg / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz. Mit Einl. von Willy Spatz und Friedrich Solger
Entstehung
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Abb. 68. Paulikloſter. Marienfigur im Kreuzgange.

114 Stadt Brandenburg .

gegliederten Giebelſpitze und bezeichnet auch äußerlich die ehemalige Geſtaltung der Dor­mentdecke.;

Der Kreuzgang zeigt in ſeinen ſchmalen fenſterförmigen Erdgeſchoßöffnun gen(Taf. 26 oben links), deren Kanten einfach gefaſt ſind, zwar nicht mehr jenen urkräftigen Charakter älterer Anlagen, doch ſind die Querſchnittverhältniſſe der Gänge wohl ab gewogen und die Einzelheiten von vorge ſchrittener Formgebung; insbeſondere ſind die Konſolen, auf denen die Rippen beiderſeits ruhen, ſchon ganz im Geiſte des ſpäteren 14. Jahrh. geformt(Taf. 26 oben links).

Der Vorſtoß des Kirchenbaus bis zur nordſüdlichen Mittellinie des Kreuzgartens geſtattete auch die Kloſtergebäude bis da­hin weiterzuführen. An der Kirchenſeite entſtanden drei Joch des zweigeſchoſſigen Kreuzganges mit feinem eigenartig aus gebildeten oberen Gange(Taf. 26, An­ſicht und Taf. 27, Schnitt), deſſen zinnen­artig endigende Fenſterpfeiler die als Sturz dienenden Schwellen des Daches tragen. Er erhält die nötige innere Höhe durch das Dach, das möglichſt herabgerückt werden mußte, um für die Kirchenfenſter tunlichſt an Höhe zu gewinnen. Im Süden ſchloß ſich an den Oſtflügel zunächſt eine Treppe, die den Verkehr von den Obergeſchoſſen des Süd⸗ und Weſtflügels nach dem Kreuz­gang und Kirchenchor vermittelte. Der dann folgende langgeſtreckte Raum mit ge­rader Balkendecke auf zwei mittleren Holz ſtützen diente ohne Zweifel als Sommer: refektorium. Es ſtand unter jener Treppe hin­durch mit der Winterrefektur und der Küche in Verbindung, außerdem aber mit dem Kreuzgang und gegen Süden mit dem Hof. Die Kreuz­gangmauer zeigt gegenüber vom Refek torium zwei Maueranſätze, die vielleicht auf die Planung eines Brunnenhauſes zu