Abb. 68. Paulikloſter. Marienfigur im Kreuzgange.
gegliederten Giebelſpitze und bezeichnet auch äußerlich die ehemalige Geſtaltung der Dormentdecke.;
Der Kreuzgang zeigt in ſeinen ſchmalen fenſterförmigen Erdgeſchoßöffnun— gen(Taf. 26 oben links), deren Kanten einfach gefaſt ſind, zwar nicht mehr jenen urkräftigen Charakter älterer Anlagen, doch ſind die Querſchnittverhältniſſe der Gänge wohl ab gewogen und die Einzelheiten von vorge— ſchrittener Formgebung; insbeſondere ſind die Konſolen, auf denen die Rippen beiderſeits ruhen, ſchon ganz im Geiſte des ſpäteren 14. Jahrh. geformt(Taf. 26 oben links).
Der Vorſtoß des Kirchenbaus bis zur nordſüdlichen Mittellinie des Kreuzgartens geſtattete auch die Kloſtergebäude bis dahin weiterzuführen. An der Kirchenſeite entſtanden drei Joch des zweigeſchoſſigen Kreuzganges mit feinem eigenartig aus— gebildeten oberen Gange(Taf. 26, Anſicht und Taf. 27, Schnitt), deſſen zinnen—artig endigende Fenſterpfeiler die als Sturz dienenden Schwellen des Daches tragen. Er erhält die nötige innere Höhe durch das Dach, das möglichſt herabgerückt werden mußte, um für die Kirchenfenſter tunlichſt an Höhe zu gewinnen.— Im Süden ſchloß ſich an den Oſtflügel zunächſt eine Treppe, die den Verkehr von den Obergeſchoſſen des Süd⸗ und Weſtflügels nach dem Kreuz—gang und Kirchenchor vermittelte. Der dann folgende langgeſtreckte Raum mit gerader Balkendecke auf zwei mittleren Holz— ſtützen diente ohne Zweifel als Sommer: refektorium. Es ſtand unter jener Treppe hindurch mit der Winterrefektur und der Küche in Verbindung, außerdem aber mit dem Kreuzgang und gegen Süden mit dem Hof. Die Kreuzgangmauer zeigt gegenüber vom Refek— torium zwei Maueranſätze, die vielleicht auf die Planung eines Brunnenhauſes zu