Teil eines Werkes 
Bd. 2, Teil 3 (1912) Die Kunstdenkmäler von Stadt und Dom Brandenburg / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz. Mit Einl. von Willy Spatz und Friedrich Solger
Entstehung
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St. Paulikirche.

deuten ſind(in Taf. 25 einpunktiert). Die Beſtimmung des weſtwärts an die Refektur ſtoßenden kreuzgewölbten Raumes ſowie auch des ſtark verbauten Obergeſchoſſes iſt nicht mehr mit Sicherheit anzugeben. Am Zu­ſammenſtoß dieſes Flügels mit dem weſtlichen lag in der Flucht des letzten Kreuzgang zuges ein tonnengewölbter Durchgang nach dem Hofe.

Der ganze Weſtflügel ſcheint für Zwecke des Unterrichts in Anſpruch genommen ge­weſen zu ſein, den die Dominikaner mit Eifer pflegten. Beide Geſchoſſe enthielten eine Anzahl gewölbter Hörſäle und Schulz zimmer, unter denen ſich beſonders der drei­achſige Obergeſchoßraum am Nordende über dem jetzigen Konfirmandenſaal durch die eigen­artige Geſtaltung ſeiner Gewölbe(Taf. 26,

Schnitt) auszeichnet. Der jetzt durch eine

3Zwiſchendecke geteilte hohe Raum neben dem

Konfirmandenſaal trägt an ſeiner Oſtwand Abb. 69. Kamin im Paulikloſter. unter der Balkendecke in friesartiger Anz

ordnung eine ſchwarz gemalte Inſchrift aus

ſpätgotiſchen Charakteren(Abb. 57). Es iſt ein Spruch aus den Schriften des hl. Hieronymus, deſſen Anfang und Ende durch die ſpäter eingezogenen Scheidewände verdeckt ſind. Auch einige kunſtlos mit Roſetten, Ranken, Sternen und Tupfen ſowie kleinen Wappen nebſt Löwen bemalte Balkendecken ſind hier und darüber noch zu ſehen, deren Ausſtaffierung jedoch früheſtens aus dem 16. Jahrh. herrührt. Die einſtige Beſtimmung auch dieſer Räume iſt zweifelhaft. Einige Backſteinkamine des Kloſters von einfachſtem, mittelalterlichem Charakter haben die in Abb. 69 ſkizzierte Form.

Die vom Oſtflügel gegen Süden und von der Küche gegen Nordoſten ſich an­ſchließenden Fachwerksgebäude(Taf. 25, Lageplan) gehören wohl nicht zum alten Beſtande des Kloſters, bilden aber mit deſſen Reſten eine reizvolle Baugruppe. Vom alten Kloſter ſind noch zwei freiſtehende Gebäude erhalten.

Während das mit dem Südflügel gleichlaufende, einſt als Brauerei benutzte Ge­bäude(Abb. 70 und 71) an Giebel und Südſeite nur noch geringe Reſte ſeiner alten Architektur zeigt, iſt das bedeutendere, im Weſten der Kirche belegene im weſentlichen (als Spritzenhaus) erhalten. Es iſt noch auf dem Plane der Stadt von 1722 1724 als Liberey(Bücherei) bezeichnet und daher das Gebäude,darin die Libery geweſt, ſchon bevor es Kurfürſt Joachim i. J. 1548 dem Lizentiat der Rechte Joh. Heylerſampt den dreien Buden und Garten ſchenkte(Riedel IX, 304). Über ſeine Entſtehungszeit

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