Teil eines Werkes 
Bd. 2, Teil 3 (1912) Die Kunstdenkmäler von Stadt und Dom Brandenburg / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz. Mit Einl. von Willy Spatz und Friedrich Solger
Entstehung
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Stadt Brandenburg .

Abb. 92. Turm des Neuſtädter Rathauſes.

Hauptwache ſtand, ferner durch andere Werkzeuge wie das Halseiſen, den ſpaniſchen Mantel und die Fiedel, die vom Pranger unz zertrennlich und noch 1788 außen an der Südecke des Rathauſes aufgeſtellt waren. Sie

wurden ergänzt durch die im Innern aufbewahrten

nis darüber beruht ſelbſt die wichtigſten leider ſtark zurück. Nur vereinzelte, knappe Angaben darüber geben uns Nachricht, daß im Rat­hauſe die Bürgerſprache gehalten wurde(1488), daß es als Kaufhaus diente, in dem die Neuſtädtiſchen Gewandſchneider eigeneKauf­kammern beſaßen und woſelbſt die Altſtädter Gewandſchneider und Schuhmacher zugelaſſen wurden (Streit von 1420, Riedel Cod. IX, 106). Hier mußten die Kaufgüter auf der Ratswage(Libra civitatis, Sello in Märk. Forſch. XVII, S. 62) gewogen werden, wozu die Bürger noch i. J. 1685 bei Strafe ange­halten wurden. Auch von ſeiner Verwendung als Feſthaus iſt nur ein Beiſpiel überliefert, nämlich die Hochzeit einer Tochter des einfluß­reichen Ritters von Waldenfels, an der auch der Kurfürſt teilnahm Gahresber. d. Hiſt. Ver. zu B. 1898, S. 66). Zu Zeiten haben indeſſen darin ſogar Komödianten und Seil­tänzer ihre Künſte gezeigt(Dullo, Kommunalgeſch., S. 8).

Am meiſten hat die Bedeutung des Rathauſes als Gerichtsſtätte ihre Erinnerungen hinterlaſſen. Zunächſt durch den Roland(ſiehe S. 164), dann durch den Galgen, der noch bis Ende des 18. Jahrh. in ſeiner nächſten Nähe auf dem hinteren Markte vor der ehemaligen der mittelalterlichen Gerichtsbarkeit,

6 ſpaniſchen Fiedeln, 7 Schließzeuge,

8 Schlöſſer, 3 Springer, 2 Handſchellen, 4 Jungfer, 1 Halseiſen, 2 holländiſche Kühe,

1 Schandtafel und 1 ſpaniſchen Mantel Dullo,

Kommunalgeſch. von B., S. 119).