Rathaus der Neuſtadt. 163
von einem Punkte am Abhange des Marienberges, die Neuſtadt etwa vom linken Havelufer in der Verlängerung der Havelſtraße(vgl. Kolb im 36.— 37. Jahresber. d. Hiſt. Ver. z. B., S. 98).
Zu dieſen kommt ſchließlich noch ein ſtark nachgedunkeltes OVlgemälde auf Lein⸗ e wand aus dem 18. Jahrh. mit der Anſicht einer Stadt, die Wernicke(in Bergau S. 277 für Havelberg hält, aber die Stadt Kleve mit der Schwanenburg darſtellt.
Schließlich ſind von den Schätzen des Archivs an dieſer Stelle noch zu erwähnen:
Einige kleine hölzerne Truhen der Gewerke aus dem 18. Jahrh. und eine kleine Glasmalerei von unregelmäßig ovaler Form bei 33 em Breite und 42 em Höhe. Sie zeigt in der Mitte eine Renaiſſancekartuſche mit dem Stadtwappen, deſſen Mauer und Tor fünf Türme zieren. Vor der Toröffnung ſteht der Schild mit dem roten Adler und zwar merkwürdigerweiſe einem Doppeladler. Der Geharniſchte darüber iſt barhäuptig dargeſtellt mit dem blanken Schwert in der Rechten. Um dieſes kreisförmige Mittelſtück iſt eine aus vielen unzuſammenhängenden Stücken gebildete Umrahmung gelegt, deren Hauptſtück die unter dem Wappen angebrachte Kartuſche mit der folgenden Inſchrift bildet:„Eins erbarn Ratz wapen der newstadt Brandenburg 1586.“ Am Kopfe ſcheint ein Wappenſtück verwendet: zwei gelbe Weinblätter zu den Seiten eines weißen Balkens auf ſchwarzem Grunde. Außerdem finden ſich in der Umrahmung verſchiedene ornamentale und figürliche Bruchſtücke.
Abbildung 96 gibt die Initiale W aus einer Innungsordnung der Tiſchler als kalligraphiſche Kunſtleiſtung von 1685.
Die Stempel zu den Siegeln der ehemaligen Innungen ſowie des ehemaligen Schoͤffenſtuhles(ſiehe die Siegel in der geſchichtlichen Einleitung).
Ein wertvoller, auf Tafel 35 wiedergegebener Plan der Stadt von etwa 1725 iſt der im Archivkatalog unter Vll, 2 verzeichnete mit dem Titel: „Plan intra et extra moenia der beiden Chur - und Hauptſtädte Brandenburg mit ihren environs und Proſpekt, wie ſich ſolcher von Süden präſentiert, A die Altſtadt B die Neuſtadt, aufgenommen und gezeichnet durch C. G. Hedemann(etwa 4: 1500).“ Der auf den unteren Rand des Planes gezeichnete Proſpekt iſt ohne Bedeutung; wertvoll hingegen iſt das dazu gehörige Kataſter, ein Band in Querfolio:„Anno 1722 — 1724 vermeſſen auf königl. Order.“
Endlich ſei erwähnt der Kuhlmeyerſche Plan der Stadt und Umgebung von 1767.