Teil eines Werkes 
Bd. 2, Teil 3 (1912) Die Kunstdenkmäler von Stadt und Dom Brandenburg / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz. Mit Einl. von Willy Spatz und Friedrich Solger
Entstehung
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Abb. 154. Alte Schule bei St. Gotthardt .

Schulen.

Das älteſte noch erhaltene Schulhaus Brandenburgs iſt das i. J. 1552 erbaute Fachwerkhaus(Abb. 154) gegenüber der Weſtfront von St. Gotthardt , das ſpätere Sub­diakonatshaus, St. Gotthardtskirchplatz Nr. 9 u. 10(vgl. Tſchirch, Saldria S. 18 nach dem Stadtbuch von 1551, pag. 38). Mit dem Südgiebel ſtößt es an das Küſter­haus, zwiſchen ſeinem Nordende und dem Pfarrhauſe war ein zwingerartiger viereckig in den Kirchplatz einſpringender Torbau für den Kirchhof. Nachrichten zufolge ſcheint die Schule nur zwei Unterrichtszimmer enthalten zu haben. Eine ältere Dar­ſtellung des Gebäudes zeigt die älteſte Anſicht der Altſtadt in der Originalhandſchrift der Chronik des Zach. Garcaeus zu Wernigerode (Abb. 83 nach dem 26. 28. Jahresber. d. Hiſt. Ver. z. B. Das nördliche Drittel des vordem langgeſtreckten Hauſes wurde i. J. 1910 abgebrochen. 1589 ſchenkte die kinderloſe Witwe Gertrud des Mathias von Saldern der Stadt den ehemaligen Biſchofshof nördlich der Gott hardtkirche und gründete damit an dieſer Stelle die ſog. Saldernſche Schule oder Saldria, die nun an die Stelle jener älteren Schule der Altſtadt trat.

Der Biſchofshof. Im Hofe der Gemeindeſchule, die ſich gegenwärtig dort befindet, iſt eine 1,45 m hohe und 0,94 m breite Wappentafel mit Inſchrift eingelaſſen. Das Wappen(Abb. 155) iſt das des Biſchofs Dietrich v. Stechow, des Erbauers der prächtigen Schloßkapelle auf der Biſchofsburg zu Zieſar . Auf dem gevierten Schilde iſt ſein Familienwappen mit dem des Brandenburger Bistums vereinigt und es iſt deshalb von Helm und Mitra überragt, dieſe mit der Zier zweier bewimpelten Biſchof­ſtäbe, jener mit den Reſten der Helmzier. Die Inſchrift darunter lautet unter Auflöſung der Abkürzungen:Anno domini MCCCCLXI reverendus in Christo pater et dominus dominus Theodoricus de Stechow Brandenburgensis ecclesiae episcopus hunc locum comparavit et in eodem hanc aulam episcopalem primo fundando construxit. orate pro eo?.

Die in der Inſchrift erwähnte von Biſchof Dietrich erbauteAula war ein Abſteigehaus der in Zieſar wohnenden Brandenburger Biſchöfe. Der Biſchofshof

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