Teil eines Werkes 
Bd. 2, Teil 3 (1912) Die Kunstdenkmäler von Stadt und Dom Brandenburg / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz. Mit Einl. von Willy Spatz und Friedrich Solger
Entstehung
Seite
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St. Peterskirche(Innere Ausſtattung).

die Empore in einer Jochlänge an der Nordwand herumgeführt und die Brüſtung ebenfalls mit Wappen von Domherren ge­ſchmückt und zwar aus den Fa­milien v. Katte, v. Grevenitz,

v. Ribbeck, v. Schwerin und v. Schlaberndorff.

Am öſtlichen Ende dieſer Emporenerweiterung hat die be­malte Kon ſolſtütze eines älteren Orgelgehäuſes(Abb. 254) Verwendung gefunden. Zur Vergrößerung ihrer horizon talen Brettlage iſt bei dieſer Gelegenheit ein fremdes Stück eingeſchaltet worden. Das Blatt­werk iſt hellgrün auf dunklerem Grunde gemalt, ſchwarz umriſſen, ſchattiert und mit weißen Lichtern aufgehöht. Ahnlich iſt der mitt­lere Wandpfoſten geſchmückt; die gefaſten Spangen hatten weiße Vorderkante, grün abſchattierte Faſen und hellrote Seitenflächen.

Grabſtein aus Tonplatten (Abb. 255) weſtlich vom zweiten Gewölbepfeiler von Oſten. Er ſtellt eine ſchöne weibliche Figur in faltenreichem Gewande(vermutlich der Tracht einer geiſtlichen Brüderſchaft) mit dem Roſenkranz in der Hand in flachem Relief dar. Die un­vollſtändige und willkürlich zu­ſammengeſtellte Inſchrift lautet etwa:die thugentlame+ 6+ Elis abet · Mikelmãs · Sans · Eassels · witiwe- ist · in got+ vor. Das Wappen zu Füßen der Verſtorbenen in Re­naiſſanceformen zeigt ein Winkel­maß als redendes Wappenbild.

Abb. 255. Grabſtein aus Tonplatten in der Peterskirche.