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von Dobrilugk ein beachtenswertes Denkmal der Mönchskunst ist sAbb. 25). Wahrscheinlich 1181 vom Markgrafen Dietrich III. von Meißen gestiftet, ist sie streng nach den mönchischen Regeln erbaut. Die schöne hochgewölbte Kirche mit ihren kräftigen, aber rhythmisch gut abgemessenen Pfeilern lehnt sich an die Bauten des meißnischen Landes an. Auch dürfte die befremdliche Technik, den schönen Ziegelverband mit einer putzschicht zu verkleiden und als Quadern zu bemalen, die (nach Weber) ursprünglich ist, auf die Übertragung der Hausteintechnik auf die Backsteinbauart zurückzuführen sein. Wenigstens liegt es nahe, die Mitwirkung sächsischer Handwerker anzunehmen, die der Ziegeltechnik fremd gegenüberstanden und sich auf diese Weise mit dem ihnen ungewohnten Stoffe abfanden.
Eng verbunden mit der kirchlichen Aberlieferung sind auch Malerei, Bildhauerei und Kleinkunst, soweit diese auf märkischem Boden entstanden sind. Bereits mehr-
Abb. 26 u. H. 27 . Kapitale aus der Domkrypta in Brandenburg a. d.
Aus „Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg".
fach ist darauf Bezug genommen, daß auf den Spuren der kirchlichen Werkmeister auch die Ausstattung an Edelmetallstücken aus West- und Süddeutschland zum Teil wenigstens gekommen ist. Der Kelch und die Patene der Nikolaikirche in Berlin sind zweifellos noch die wenigen Reste einer eingeführten kirchlichen Kleinkunst, die einstmals in allen größeren Kirchen zu finden war, die wohl auch in den Leuchtern, Kelchen, Bischofsstäben, Epistolarien und Buchdeckeln die Grundlage boten für eine spätere einheimische Kunst. Leider gestatten die an und für sich zahlreichen Rests dieser Kleinkunstwerke nicht, bestimmte Beziehungen zu der späteren einheimischen Pflege zu erkennen, und zwar um so weniger, als dieser Import noch bis in das 16. Jahrhundert hinein am Leben blieb.
Auch die wenigen Werke der älteren Plastik deuten auf fremden Einfluß. Zwar sind die bildnerischen Darstellungen auf den Kapitalen der Domkrypta in Brandenburg (Abb. 26 u. 27) unmittelbar den Wendenkämpfen entnommen und vielleicht eher auf einzelne Vorgänge dieser Ereignisse als auf symbolische Vorstellungen zurückzuführen;