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Geschichte der Juden in Berlin und in der Mark Brandenburg / von Eugen Wolbe
Entstehung
Seite
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jährlich zwei Mark Silber geben. Außerdem haben sie aus eigenen Mitteln ein Feld neben ihrem Friedhof er­worben, dessen Umfang 107 Quadratruten beträgt, und sie sollen einen Zugangsweg zu ihrem Friedhof . . . behal­ten. Ferner haben wir die Juden und alle, die zu dem genannten Friedhof gehören, beim Aufsuchen und Ver­lassen des genannten Friedhofs dergestalt in unsern Schutz und Schirm genommen, daß wir sie durch alle, die für uns zu handeln befugt sind (?), schützen wollen. Niemand soll ferner die obbenannten Juden am Betreten und Ver­lassen unserer Stadt hindern oder sie dabei im geringsten behelligen.

Gegeben im Jahre des Herrn 1321, am Montag vor dem Geburtstage der seligen, ruhmreichen Jungfrau Maria.

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Auch Spandau besaß bereits eine Gemeinde. Eine Ur­kunde aus dem Jahre 1324 erwähnt denJuden-Kiewer (auch alsKiefer oderKäfer bezeichnet; gemeint ist Kewer = Friedhof), für den der Magistrat den Juden ein Schock 13 Groschen jährlichenGrundzins abnahm. Für die Beerdigung fremder d. h. Berliner Juden in Span­dau mußte die Gemeinde eine besondere Gebühr an die Stadt abführen.

Für die ganze Altmark gab es nur einenKewer, und zwar in Tangermünde. Oft lag der nächste Friedhof meilen­weit entfernt. Dann erhob jede Stadt, durch die der Leichen­zug kam, einen Zoll. Durfte die Gemeinde einen Begräbnis­platz anlegen, so gaben die Städte meist eine Stelle in der Nähe des Hinrichtungsplatzes oder am Schindanger her; selbstverständlich gegen eine Steuer.

Woher alle diese Geldmittel?

Die Kreuzzüge bedeuten die folgenschwerste Wende in der Geschichte der Juden in Deutschland. Es erwachten die religiösen und unbewußt auch die nationalen Instinkte der Umwelt, die das Anderssein im Wesen der Juden stärker