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Geschichte der Juden in Berlin und in der Mark Brandenburg / von Eugen Wolbe
Entstehung
Seite
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Nein.

Was denn?

Wir wollen sterben.

Die Verhandlung ist geschlossen, verkündet der Bürger­meister geschäftsmäßig.

Für die dem Tode Geweihten hatten die unmenschlichen Qualen keine Schrecknisse. Als (in späterer Zeit) anläßlich einer großen Gefahr, in der die Juden in Frankfurt a. M. schwebten, ein Schüler Furcht vor einem Martyrium hegte, richtete ihn der Rabbinatsassessor Joseph Hahn auf: Mache dir darüber keine Angst. Wir haben eine bewährte Überlieferung, daß diejenigen, die einmal fest entschlossen sind, den Namen Gottes zu heiligen, in dieser Gott zu­gewandten Stimmung keinerlei Erdenschmerz mehr emp­finden.

Acht Tage später (am 19. Juli) werden die Verurteilten zum Scheiterhaufen geführt. Im Bewußtsein ihrer Schuld­losigkeit und im Hochgefühl des Glückes, ihre Treue gegen ihren Gott und ihren Glauben mit dem Opfer ihres Lebens besiegeln zu können, schreiten die 38 jüdischen Märtyrer, Psalmen singend, zum Richtplatz auf dem Neuen Markt. Drei Juden (Jakob aus Brandenburg, Josef aus Seehausen und ein gewisser Moses unbekannten Wohnortes) hatten sich taufen lassen, um freigesprochen zu werden, zum Min­desten eines weniger schmerzhaften Todes zu sterben. Ja­kob, der sich schon während der Untersuchung alsChri­stenfreund angebiedert hatte er habeniemals der Christen Essen und Trinken gemieden, die Jungfrau Maria sei ihm erschienen spendete reiche Gaben für die Fran­ziskanerklöster in Berlin, Brandenburg und Kottbus. Durch Vermittlung des ihm persönlich bekannten Bischofs Hierony­mus von Brandenburg hoffte er dem Tode zu entgehen. Ver-

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