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Geschichte der Juden in Berlin und in der Mark Brandenburg / von Eugen Wolbe
Entstehung
Seite
83
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Die Möglichkeit, Geld zu machen, hatte auch den Kur­fürsten Joachim II. so stark beschäftigt, daß er imGrauen Kloster ein alchimistisches Laboratorium einrichtete, dessen Unterhaltung gewaltige Summen verschlang, ohne auch nur die Spur eines Erfolges zu zeitigen. Ob diese Tausend­künstler Ackermann nennt acht mit Namen nicht auch Bücher nach Art des bei Lippold gefundenen zu Rate gezogen haben mögen?

Verhör.

Steht in dem Büchlein eine Kunst, daß einem die Leute müssen hold sein?

Ja.

Hat Er selber solche Kunst gebraucht, und gegen wen? Gegen Seine Kurfürstliche Gnaden, daß Er mir gnädig sei und mich um sich dulde.

Womit hat Er diese Kunst zugerichtet, und was hat Er dazu gebraucht?

Daß ich von des Herrn Kurfürsten Haare, Röcke, Hosen und andere Sachen gebraucht habe.

Als Kinder ihrer Zeit unterstellen die Richter alle diese Enthüllungen Lippolds als wahr. Wie alle gegen ihn vor­gebrachten Anschuldigungen gibt Lippold auch die Ver­giftung des Kurfürsten zu.

Womit?

Mit einem Gift aus einem Messel Wein, Muskatnuß, langem Pfeffer, Hüttenrauch und Mercurium Sublimaticum. Dies Medikament wird doch losen Leuten und beson­ders Juden in den Apotheken nicht verkauft?

Ich gab an, ich brauchte es als Münzer, um Gold damit schmidig [geschmeidig] zu machen.

Auf die letzte Frage, warum er den Landesherrn, der ihm doch nur Liebes und Gutes erwiesen, vergiftet habe, tischt Lippold abermals ein Märchen auf: