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Geschichte der Juden in Berlin und in der Mark Brandenburg / von Eugen Wolbe
Entstehung
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den Grundstein zur neuen Synagoge (heut: dieAlte Syna­goge, Heidereutergasse).

Bei der Feier verlas der Kantor das folgende auf Perga­mentpapier geschriebene Gebet für den König und sein Haus:

Im 12ten Jahr Friedrichs des Ersten, unseres Aller­gnädigsten Königs in Preußen, da er ließ ankündigen auch durch Schriften und sagen: Wer unter dem Volk ist, mit dem sey sein Gott, und baue das Haus des Herrn zu dem jüdischen Gottesdienst allhier in Königl. Residence Berlin.

Da machten sich auf die Obersten Väter aus den Juden, zu bauen das Haus des Herrn, und etliche der Obristen Väter und Ältesten spendeten freywillig zum Hause Gottes, daß man es setze auf seine Stätte, und gaben nach ihrem Vermögen; und alle, die umb sie her waren, stärkten ihre Hände mit Silber und Gold.

Mit allergnädigster Erlaubnis unseres allgdsten. Königs wurde der Grund des Hauses gelegt am 3. des Monats Jjar im Jahre 5472 nach Erschaffung der Welt.

Ein Bethaus wurde es geheißen, zu beten allda zu Gott, und zu bitten für des großen Friedrich, unseres aller­gnädigsten, frommen und barmherzigen Königs, Dero Gemahlin, der Königin, des Durchlauchtigsten Kron­prinzen, der Kronprinzessin und des ganzen Königlichen Hauses langes Leben. Gott der Allmächtige vergrößere und erhebe ihr Glück; ja, wo sie sich hinkehren und wenden, sollen sie beglückt seyn.

Gelobet sey der Herr, unserer Väter Gott, der solches hat dem Könige eingegeben, daß Er das Haus Gottes zieret, und hat zu uns Barmherzigkeit gezeigt vor dem König und dem Durchl. Kronprinzen und Ihren Rat­gebern, auch allen Ihren Bedienten [Beamten], die uns zur Rechten gestanden, daß Er hat befohlen, zu bauen ein Haus dem Namen Gottes.

O Du gütiger, ewiger, barmherziger Gott, wie Du an­gehoben, uns zu erzeigen Deine Herrlichkeit und hast unserm allergnädigsten Könige und dem Durchl. Kron­prinzen ins Herz gesetzet, uns solche große Gnade zu er-

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