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Geschichte der Juden in Berlin und in der Mark Brandenburg / von Eugen Wolbe
Entstehung
Seite
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heraus, eine eindeutige, bleibende Klärung dieser schon im Dominikaner-Reuchlin-Streit umstrittenen Frage (vgl. S. 60) herbeizuführen. Felsenfest davon überzeugt, daß die Ent­scheidung des unvoreingenommenen Teiles der Bevölkerung nur im Sinne des gelehrten Reuchlin fallen konnte, erhoben die Berliner Juden keinen Widerspruch gegen die neue Be­drohung, als Friedrich I. dem Eisenmenger nicht nur ein Privileg verlieh, sondern ihm auch aus den Mitteln der Königlichen Bibliothek einen Vorschuß gewährte. DasEnt­deckte Judentum wurde in der Berliner Staatsdruckerei aufgelegt, aber Königsberg als Druckort angegeben.

Bei seinem Erscheinen hatte das Buch keinen großen Erfolg. Weder hat es einen Kampf um den Wert des jü­dischen Schrifttums entfesselt, noch die Bevölkerung gegen die Juden aufgebracht. Sie war bereits aufgeklärt genug, dem nachbiblischen jüdischen Schrifttum so weit es nicht Glaubens- und Pflichtenlehre betraf nur einen literarischen Wert beizumessen.

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