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Geschichte der Juden in Berlin und in der Mark Brandenburg / von Eugen Wolbe
Entstehung
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Als die Potsdamer Gemeinde (1773) um die Bestätigung ihres neugewählten Kantors Meyer Israel nachsucht, fragt die Regierung den Potsdamer Magistrat an,vor wie viel echtes Porcelain der Meyer Israel zu auswärtigem Debit aus der Kgl. Manufaktur auf den Fall zu übernehmen ge­meint sey, wenn er als Cantor bei der Judengemeinde zu Potsdam approbiert würde. Antwort: Meyer Israel er­bietet sich, für 10 Taler Porzellan zu entnehmen. Regierung: Zu wenig! Erst als der nur mit ein paar Talern besoldete neue Kantor nachweist, daß er für 20 Taler gekauft und außer Landes geschafft hat, erhält er seine Bestätigung.

Nun durften die Juden das Porzellan nicht etwa selber wählen, nein, sie mußten nehmen, was die Beamten ihnen verpackt in die Hand drückten. Da der Versand der leicht zerbrechlichen Ware große Kosten verursachte und die Muster mit Meißen und Sèvres nicht in Wettbewerb treten konnten, brachte ihr Verkauf den Juden kaum je einen Gewinn, wenn auch mit der Zeit manche Stücke Rokokofigürchen, Filigranteilerchen etc. recht gut aus­fielen und noch heute die Glasservanten alter Berliner Juden­familien zieren.

Nicht genug, daß der König die einzelnen Juden zur Ab­nahme dieser lästigen Ware zwang, machte er auch noch den Gemeinden den Ankauf zur Pflicht; die durch die Kosten des Tempelbaues arg geschwächte Potsdamer Ge­meinde z. B. mußte noch besonders für 300 Taler ent­nehmen!

In Brandenburg a.H. machte die Regierung die Erlaubnis zum Synagogenbau davon abhängig, daß die aus fünfzehn Mitgliedern bestehende Gemeinde für 300 Taler Porzellan entnahm. Die Gemeinde wies nach, daß es sich nur um einen Umbau, eine Aufstockung, handelte. Daraufhin wurde

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