weisen. Dennoch erleichterte ihn der König um die Summe von 30000 Talern „pro redimento“ und übertrug ihm die Oberleitung des gesamten Münzwesens der Monarchie.
Friedrich brauchte Ephraim. Das gutgeschliffene Schwert allein machte es nicht; die riesigen Söldnerheere wollten auch bewaffnet, verpflegt und bekleidet sein. Die Juden halfen ihm, indem sie längst außer Kurs gesetztes Geld aus seinem Verstecke — meist im Strumpf — hervorlockten, es den Besitzern gegen gangbare Münzen umwechselten und somit die zur Herstellung von Münzen erforderlichen Metalle herbeischafften. Die Kleinstädter und Bauern holten mit Vergnügen die alten Taler hervor und steckten dafür neue blanke Stücke ein. Dadurch bekamen die Münzdirektoren — Ephraim an der Spitze — Silber; daß für die Einsammler ein erklecklicher Nutzen abfiel, ist klar.
Die englischen Hilfsgelder, die der König erhielt, wurden in Goldbarren geliefert. Der Kriegsnot gehorchend, wurden diese durch Mischung mit geringeren Metallen so vervielfältigt, daß aus einer Million zwei bis drei erwuchsen! Auf dies schlechte Geld dichtete man damals den Spottvers: „Von außen schön, von innen schlimm,
Von außen Friderich, von innen Ephraim.“
Bewußt, daß sie dem Könige in seiner heiklen Lage mit ihrem unermüdlichen Bemühen um seine Staats- und Kriegskassen einen Gefallen taten, gingen beherzte Juden sogar in das Lager der Feinde und tauschten dort dem Metall nach vollwertige Münzen gegen ihre eigenen, kaum ein Drittel soviel geltenden Stücke ein. Als man „drüben“ die Schiebung merkte, waren diese sonderbaren Geldwechsler längst über alle Berge.
Jedenfalls halfen die durch Kupfer „gestreckten“ Gold- und Silbermünzen dem Könige über seine wirtschaftlichen Schwierigkeiten hinweg. Aber auch in tiefem Frieden mußte