Druckschrift 
Geschichte der Juden in Berlin und in der Mark Brandenburg / von Eugen Wolbe
Entstehung
Seite
213
Einzelbild herunterladen

von sämtlichen gewissenhaften Richtern in Meinen Staaten erwarte; weil Ich niemals gestatten werde, daß die strengste Gerechtigkeit auf irgend eine Weise gehindert und das Recht gebeugt werde, sondern ein jeder Untertan er sei Jude oder Christ soll sich des Schutzes der Gesetze zu erfreuen haben ... wonach Ich jederzeit seyn werde

Euer wohlaffektionierter König Friedrich Wilhelm.

Berlin, den 20. Oktober 1786.

An den Großkanzler von Cocceji.

*

Diese Entscheidung hatte eine Pressefehde zur Folge. Der Hofrat Professor Oluf Tychsen in Bützow stellte wahrscheinlich im Aufträge der beiden Töchter Isaak die Frage:Was heißt bei der jüdischen Religion bleiben? um sie dahingehend zu beantworten:Auch ein zum Christentum übergetretener Jude bleibt trotzdem Jude. Hierzu ergriffen Probst Teller und der Glogauer Rabbi- natsassessor Lohnstein das Wort. Beide erklärten: Christ und Jude zugleich, das geht nicht an.

Christ und Jude, geeint in dem Streben nach dem Ideal edlen Menschentums, das war die Sehnsucht der Jünger Moses Mendelssohns.