seinen Bruder Rabbi Schwelte, der dann das Rabbinat zu Nikolsburg bekleidete. Der jüngste unter ihnen war Rabbi Senior Salman, der spätere Raw von Ladi.

Während die Genossen die Lage besprachen, traf ein Schreiben von Pinsk ein, welches die Mitteilung brachte, daß man Rabbi Lewi Jiz- chak während seiner Abwesenheit abgesetzt und einen Rabbi Aoigdor, der das volle Vertrauen des Wilnaer Gaon besaß, als Rabbiner von Pinsk berufen hatte.

Diese unerhörte Vergewaltigung hatte das Maß voll gemacht. Man wußte zwar, wie sehr der friedliebende Sinn des Rabbi Dow Beer jeder harten Gegenmaßregel abgeneigt war nnd daß man ihn nur schwer dafür gewinnen konnte, auch die kränkendste Rücksichtslosigkeit mit gleicher Münze heinizuzahlen. Aber hier glaubten sie, müsse der Meister eine Ausnahme machen, und sie kamen überein, daß Rabbi Lewi Jizchak bet der nächsten Sabbatmahlzeit den Brief bei Tisch vorlesen solle, um dann zu sehen, wie sich der Lehrer darüber äußern werde. Dies geschah auch, aber der Maggid — schwieg.

Nun waren die Genossen nicht mehr darüber im Zweifel, daß sie auf die Mitwirkung ihres Lehrers zur Abwehr dieser Angriffe nicht rechnen konnten. Sie beschlossen daher, auf eigene Faust eine Gegenerklärung zu erlaffen und den Bann­strahl auf diejenigen zurnckzuschleudern, die sie unberechtigter Weise gekränkt hatten. Die Er­klärung sollte mit zehn Namen unterzeichnet sein,