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in eine höhere Welt, die von keinem irdischen Hauch erreicht wurde. Aber mit der Zeit machte sich doch das Bedürfnis geltend, auch die materielle Wirklichkeit erträglicher zu gestalten. Er verließ den Ort seiner bisherigen Studien und kehrte zu seiner Frau nach Loßna zurück^um nun für alle Zeit mit ihr vereint zu leben.
Die Führerschaft der Chassidim zu übernehmen, war bei seiner großen Jugend noch nicht die Zeit gekommen. An die Stelle des Maggid trat einer seiner ältesten Schüler, Rabbi Menachem Mendel, der in Witebsk geboren war und sich in dessen Nähe, in Horodok niedergelassen hatte. Von den vielen Tugenden, die letzteren auszeichneten, wird besonders seine bis zur völligen Selbstverleugnung entwickelte Bescheidenheit gerühmt. Obwohl Rabbi Senior Salman diese Tugend selber in hohem Grade besaß oder vielmehr weil sie ihm in ungewöhnlichem Maße eigen war, zog es ihn zu diesem Führer hin. Er ordnete sich ihm wie ein Schüler dem Lehrer unter, obwohl Rabbi Menachem Mendel tatsächlich niemals sein Lehrer, sondern nur sein, wenn auch an Jahren weit überlegener Genosse war.
Rabbi Mendel trug sich schon seit Jahren mit dem Gedanken, nach dem heiligen Lande auszuwandern, in der Voraussetzung, dort an den geweihten Stätten mit größerem Erfolg seine Selbstvervollkommnung zu erlangen und gleichzeitig mit der Absicht, die Lehre des Baal Schein Tob auch dort heimisch zu machen, Mit den