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Jahren wuchs die Sehnsucht nach diesem Hochz'el seines Lebens derart, daß er im Jahre 1777, also vier Jahre, nachdem er die Führung der Cha'sidim übernommen, die feste Absicht hatte, die Reise nach dem heiligen Lande anzulreten.
Um diese Zeit mehrten sich jedoch in beängstigender Weise die Anzeichen dafür, daß die Gegner, die ihren Hauptsitz in Wilna hatten, einen neuen Schlag gegen die Chassidim planten. In so kritischer Zeit seine Anhänger ohne Führer zu lasten, konnte er sich nicht entschließen. Er faßte daher den Plan, selbst nach Wilna zu gehen und eine Aussprache mit dem Gaon Rabbi Elia herbeizuführen. Er wollte ihm persönlich nahe legen, wie die Lehren seiner Lehrer weit entfernt eine Gefahr für die Erhaltung des Judentums zu sein, vielmehr seiner Erstarkung und Festigung in den Geistern und Gemütern in hohem Grade Vorschub leisten. Er hoffte dadurch die Erregung des Gaon zu beschwichtigen und so den gestörten Frieden wieder herzu- ftellen.
Gewiß war er sich der folgenschweren Verantwortung bewußt, die ein solcher Schritt bedeutete. Sich mit einem Manne wie es der Gaon war, in eine Disputation einzulasten, das hieß die ganze Zukunft des Chassidismus aufs Spiel setzen. Er wußte, daß er den Kampf mit einem phänomenalen Rtesengeist aufnahm, der alle zeitgenössischen Größen überragte, daß er einen Mann von unerschütterlichen Prinzipien zum Gegner hatte, der sich nicht durch Geistreichtum/