hunderttausend Chabadtsten. Heute schätzt man die Zahl der Chassidim im allgemeinen auf eine halbe Million- eine Schätzung, die eher zu niedrig als zu hoch erscheint, selbst wenn sie sich lediglich auf Rußland und Polen beschränkt.
VI.
Die ungewöhnliche Ausbreitung des Chassidismus hatte eine starke Gegenaktion seiner Be- kämpfer zur Folge. Politische Wirren jedoch, die Unterwerfung Polens und seine Bereinigung mit Rußland, sowie eine Anzahl anderer Umstände ließen den Zwiespalt nicht so grell zu Tage treten. Um so nachhaltiger glimmte er aber unter der Asche fort, um wenige Jahre später in Hellen Flammen aufzulodern.
Diese scheinbare Ruhe begünstigte die Verbreitung eines Gerüchts, der Wilnaer Gaon R. Elia habe seine Gegnerschaft gegen die Chassidim aufgegeben. Als er davon Kunde bekam, erneuerte er seinen Bann und schickte Sendboten aus, welche den Gemeinden mittetlten, daß er nach wie vor den Kampf gegen den Chassidismus als heilige Pflicht erkläre. Die Schriften der Chassidim wurden in Wilna, sowie in Prag und anderen großen Gemeinden öffentlich verbrannt. Eine aus Selve datierte und von dreizehn angesehenen Rabbtnen Unterzeichnete Achterklärung verbot das Brot und den Wein der Chassidim und die Verschwägerung mit ihnen. Es wurde ferner aufs schärfste untersagt, eine Stadt zum Zweck des Thorastudtums aufzusuchen, in welcher