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Daß er in Paris wohnt, ist mir bekannt, aber ob er augenblicklich dort ist und wo ihn eine Nachricht erreichen kann, ist für mich von großem Interesse. Ich dachte nun, daß ich von Euch oder vonDundukoff durch das Kriegsmintstertum Näheres erfahren kann. Versteht Ihr mich jetzt?"
„Ich verstehe, was der Rabbi hier will, aber wieso der Rabbi bei seinem Eintritt in mein Haus die Gewißheit erlangt hat, daß er das Gewünschte erreichen werde und was das mit dem Zuruf zu tun hat, den der Rabbi gehört hat, während ich ihn nicht beachtet habe, das verstehe ich noch nicht."
„Darf ich fragen, wer der Herr ist, der Euch erwartet?"
Rabbi Mordochai wurde kreidebleich und kirschrot bei dieser Frage. Dem Raw eine Unwahrheit sagen, wollte er nicht, und die Wahrheit ihm Mitteilen, war gegen die Vereinbarung, nach welcher sie feststellen wollten, ob er auch in seiner militärischen Verkleidung Meisels wiedererkenne. Er gab deshalb eine Antwort, welche die Wahr- heit umging, ohne eine Unwahrheit zu enthalten.
„Der Herr hat sich mir vor wenigen Stunden als Major Graf Speranskt vorgestellt."
„Also, gar kein Jnde, merkwürdig! Ich Hütte sicher geglaubt, die Stimme Reb Mosche Meisels zu hören,' ist Euch das nicht auch aufgefallen? Aber wie dem auch sei, wenn ich Euer Haus betrete, um Rabbi Moscheh Meisels zu suchen,