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Bedenken geltend machen", entgegnete lächelnd der Raw. „Eine der ersten Eigenschaften eines Präsidenten ist seine Unparteilichkeit. Gegen diese hat aber unser Herr Vorsitzender bereits verstoßen, wenn er mich mit größerer Auszeichnung als meinen Partner behandelt. Als Vorsitzender seid Ihr unser Richter, und von dem Richter müssen die Parteien in gleicher Weise behandelt werden. Wollte man jedoch eine Unterscheidung gelten lassen, so fiele sie zu Gunsten von Rabbi Moscheh aus, denn in dem Gegenstand, der uns hier beschäftigt, ist er ohne Zweifel sachkundiger und größer als ich. Ich konnte nichts tun, als ihm eine allgemeine, unbestimmte Anregung geben, ihre Ausführung aber war und ist sein alleiniges Werk."
Meisels wollte gegen diese Auffassung etwas einwenden, aber der Raw kam ihm zuvor, indem er fortfuhr:
„Ich fthe schon, Rabbi Moscheh will meine Ausführungen nicht gelten lasten, er ist imstande, den Beweis anzutreten, daß ich der Größere bin. Ersparen wir ihm diesen Beweis und geben wir es ihm ohne weiteres zu,' ergibt sich dann daraus wirklich, daß ich zuerst reden muß? Wenn zwei mit einander sprechen, ist der Sprecher gewöhnlich der Geber und der Zuhörer der Empfänger. Wer den wirklich oder vermeintlich Größeren in der Tat ehren will, wird ihm doch eher die Rolle es Empfängers als die des Gebers zuweisen wollen!"
Als Meisels lächelnd eine abweisende Hand»