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Abschied zu den Unsrigen und ich muß Euch Abbitte tun, wenn ich in schweren, schwachen Stunden einen Augenblick daran zweifeln konnte- dann wollt Ihr ohne Zweifel mir über Eure bisherige Tätigkeit und über den augenblicklichen Stand der Dinge berichten - Rabbi Moscheh, jetzt habt Ihr das Wort."
XXIV.
„Ich habe dem Rabbi nicht nur Bericht zu erstatten", begann Meisels, „sondern auch einige wichtige Fragen vorzulegen, deren Beantwortung ich mir nicht allein zutraue, da mein persönliches Wohl und das des gesamten russischen Reichs davon abhängt. Ueber mich selbst will ich mich kurz fassen. Der Rabbi weiß, in welcher wunderbaren Weise sich sofort nach meiner Ankunft in Frankfurt der Segen des Rabbi erfüllte, wie ich dort mit hochgestellten Fürstlichkeiten bekannt wurde und sie sofort für eine geheime Verbindung gegen Napoleon gewann. *) In der Nähe Frankfurts traf ich mit dem Kosaken-Oberst Tscher- nitschew zusammen, der von Parts mit wichtigen Dokumenten nach Rußland reiste und mich an seiner Stelle nach Paris zu gehen beauftragte. Er hat mich bei der russischen Gesandtschaft in Paris eingeführt, ich stehe seitdem in deren Diensten und ich darf es ohne Ueberhebung sagen, man ist dort mit meinen Leistungen so
Ausführlich dargestellt in der Erzählung: „Zwischen Wilna und Michelstadt" in der Frankfurter Lokal-Beilage des „Israelit" Jahrg. 1912 Nr. 1 ff.