338
Haupt nichts anderes mehr, als das geistige Wen, das in altem Wesen waltet, die göttliche Kraft, die alle^ belebt und ins Dasein ruft. —" Bis zum letzten Augenblick hatte sein Geist die ungetrübte Klarheit bewahrt, die ihn zeitlebens auszeichnete. Als der fünfte Tag seiner Krankheit — es war am Schabbos — eben zur Neige gegangen war, verrichtete er das Abendgebet bei vollem Bewußtsein und mit wunderbar ergreifender Innigkeit, als habe er bereits den Anschluß an Gott gefunden, den ihm der Tod brachte. 'Dann rief er .seine Kinder und Enkel, sodaß alle sein Bett umstanden, und richtete an sie die folgenden Worte, welche die' Pietät der Familie noih bis zum heutigen Tage treu bewahrt hat:
„Meine Kinder! In wenigen Augenblicken trete ich" den Weg an, von dem es keine Rückkehr gibt. Laßt Euch nicht durch den Gedanken berücken: „Es wird uns einst gut gehen, auch wenn wir dünkelhaften Sinnes durchs Leben wandeln, denn unser Vater wird uns seinen Schutz angedethen .lasten und uns zum bewährten Fürsprecher vor GM werden."
Wollt dergleichen Gedanken keinen Raum geben und Euch nicht in solch trügerische Hoffnung wiegen. ' Wisset vielmehr, daß die Toten keinerlei Kenntnis haben von allem, was in dieser niederen Welt geschieht. Wenn die göttliche Seele, die ja immer nach der Höhe geschmachtet hat, sich vom