VI Oſtprignitz.
größere oder geringere Reſte zuruͤckblieben und in den neuen Herren des Landes aufgingen, iſt noch eine offene Frage. Jedenfalls trifft man in den Funden aus der Zeit der nun folgenden Beſetzung des Gebietes durch die Slaven keine uͤberreſte germaniſchen Charakters mehr an.
Von der Hinterlaſſenſchaft der Slaven fallen in erſter Linie die Burgwaͤlle ins Auge. Sie wurden entweder als ringfoͤrmiger Wall in ſumpfiger Niederung aufgeſchuͤttet(Jabel), zuweilen mit Benutzung einer vorhandenen inſelartigen Bodenerhebung(Frehne), oder ihre Anlage erfolgte an einem Bergabhang(Garz ). Manche Stellen mit zweifellos ſlaviſchen Anſiedelungsreſten führen den Namen Burgwall, ohne daß die Spuren eines ſolchen bemerkbar waͤren, wie es bei einer durch Sumpfwieſen geſchuͤtzten niedrigen Anhöhe bei Joachimshof der Fall iſt.
Ob in der Oſtprignitz ſlaviſche Pfahlbauten wie anderwaͤrts in Norddeutſchland vorhanden waren, iſt noch nicht feſtgeſtellt. Pfahlwerke werden zwar an der ſlaviſchen Anſiedlung im Bantikowſee bei Kyritz und im Zechliner See erwaͤhnt, aber beide Stellen ſind noch nicht ſyſtematiſch unterſucht, zudem iſt es von letzterer nicht bekannt, ob ſie uͤberhaupt der ſlaviſchen Zeit angehoͤrt.
Mit der Regermaniſierung Oſtdeutſchlands tritt auch die Oſtprignitz in das volle Licht der Geſchichte.
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