1
3
Streckenthin— Tüchen. 63
Weges angeſchnitten wurde, fand man ſlaviſche Scherben, Knochen, Aſche und Stein— ſplitter. Es geht die Sage, daß hier ein Schloß geſtanden hat(Berlin KM.
Triglih, 8 km NW von Pritzwalk .
B. v. Ledebur erwähnt mehrere Hügel mit Steinkreiſen auf dem Gutsfelde. Gelegentlich des Chauſſebaues wurde nach Steinen gegraben, von denen man ver; mutet, daß es die uͤberreſte zerſtoͤrter Huͤgelgraͤber(die von Ledebur erwaͤhnten?) ſind. Unter den Steinen fand man Urnen mit Deckelſchalen und zahlreiche Bei— gaben aus Bronze und Eiſen; wichtig iſt ein Fund beſtehend aus einer mit fuͤnf Buckeln verzierten Urne, welche drei ſchaufelfoͤrmige Kandarenſtaͤbe aus Bronze, ein eiſernes Pferdegebiß mit nierenfoͤrmigen Anhaͤngern, eine Anzahl ſcheibenfoͤrmiger Haͤkchen aus Bronze mit Oſen und das Bronze-Ortband eines Hallſtatt -Schwertes enthielt. Das Ortband und das Pferdezaumzeug gehoͤren dem althallſtaͤttiſchen Formenkreis, wie er in Bayern und Boͤhmen erſcheint, an und ſind offenbar aus jenen Gegenden importiert(Berlin MPM.
v. Ledebur, D. heidn. Altert. S. 16.— Verh. Berl. anthrop. Geſellſch. 1878 S. 134.— Undſet , Das erſte Auftreten des Eiſens S. 193, 194, Taf. W Fig. 5 u. 11.
Lederfarbiges Tongefaͤß mit Kanneluren(lauſitzer Typus) mit darin gefundenem
hohlem Bronze-Armring(Berlin KM). Undſet a. a. O. S. 191.
Aus einem bronzezeitlichen Begraͤbnisplatz eine Urne vom lauſitzer Typus, ein menſchlicher Schaͤdel, eine Schale, Scherben(Schwerin , Großherzogl. Muſeum).
Schaftende einer Bronzeaxt, Armring aus Bronze(ebenda).
U. Außer den Huͤgelgraͤbern erwähnt v. Ledebur einen ſog. Wendenkirchhof auf dem Fliegenberge und Scherbenfunde bei den Aſchhoͤfen. Auch neuerdings ſind Urnen in Steinpackungen, anſcheinend Flachgraͤber der vorroͤmiſchen Metallzeit, beobachtet worden.
Einzelfunde: eine Granithaue und ein Schleuderſtein aus Granit(Schwerin , Großherzogl. Muſeum).
Am Wege nach Preddoͤhl lag ein großer Stein, unter welchen die Sage den goldenen Sarg eines Rieſenkoͤnigs verlegte. Als er 1842 geſprengt wurde, fand ſich unter ihm nichts vor.
v. Ledebur, D. heidn. Altert. S. 16.
Tüchen, 11 km SSW von Pritzwalk .
B. Einfache doppelkoniſche Urne(Berlin KM.
Zwei Tongefaͤße, je eine Rollennadel, Keulenkopfnadel und Schwanenhalsnadel mit Kopfſcheibe aus Bronze, Drahtgewinde und Fragmente aus Bronze(Wittſtock , Gymnaſial⸗Muſeum).
U. Auf einer mäßigen Anhöhe 4 km ſuͤdoͤſtlich vom Dorf Steinpackungen mit kohlehaltiger Erde und Scherben wohl aus der vorroͤmiſchen Metallzeit. An derſelben Stelle anſcheinend juͤngere Skelettgraͤber ohne Beigaben.