beachtenswerthes Kulturbild, und ich gebe sie deshalb wieder.
„l. p: 183. 833. Pestilenzhaus. Tollhaus. Ferner giebt es auch allhier ein sogen. Pestilenzhaus, am Klapperfeld gelegen, welches im Jahre 1669 erbauet worden, und in Contagionszeiten zur Verpflegung der Kranken gewidmet ist, im gleichen das Tollhaus, worinnen die Wahnsinnigen versorgt werden. Obgleich von diesem letzteren schon oben unter der Rubrik: Almosenkasten Meldung geschehen ist, so verdient doch folgendes noch kürzlich davon erwähnt zu werden: Schon im Jahre 1728 hatte man bey einer hohen Kaiserlichen Kommission ein Decret ausgewirkt, dass das sehr baufällige Tollhaus zu wohlverwahrlichem Aufenthalt und besserer Wohnung der Tollen und Wahnsinnigen erbauet werden sollte. Da indessen die in dem Kommissionsdecret anbefohlene Collecte sehr gering ausfiel, das Kastenamt aber nicht im Stande war, Gelder herzugeben, so unterblieb die so nöthige Erbauung eines neuen Hauses. Endlich konnte man das immer steigende Elend dieser Leute nicht länger ansehen; deswegen beschlossen in dem Jahre 1775 die damaligen Herren Deputirte und Pfleger die Erbauung eines Gebäudes in den Garten. Man erhielt zwar wieder die Erlaubniss zu Collectionen, allein weil die wenigsten Personen unserer Stadt von dem Elend der armen Wahnsinnigen einen rechten Begriff hatten, und deswegen die Nothwendigkeit eines Baues nicht einsahen, so reichte das Geld lange nicht zu, sondern da der Ankauf des von Völker’schen Hauses 5722