Die Weimarische Irrenpflege.
öffentlichen Institut erhoben worden, und im Jahre 1806 ist es mit dem Loder-Hufelandischen Klinikum vereinigt worden. Andererseits war das städtische Waisenhaus zu Jena am Ende des 18. Jahrhunderts von dem Bürgemeister, Kammerrath Vogel angekauft worden zur Einrichtung eines Arbeit- und Krankenhauses, in das auch Geisteskranke kommen sollten. Es sollte ausgebaut und vergrössert werden, namentlich um den studirenden Medicinern Gelegenheit zu klinischen Uebungen zu geben. Im Jahre 1804 wurde, wie gesagt, die Landesirrenheilanstalt zu Jena als ein Theil der medicinischen Landesanstalten gegründet. Der Bau des Landeskrankenhauses in der Bachgasse erfolgte im Jahre 1822. Die jenaische Landesheilanstalt als Irren- und Krankenhaus stand unter zwei
medicinischen Directoren. Der erste war der schon
erwähnte Stark, der auch Leibarzt der Herzogin-Mutter und des Herzogs war. Er war 1753 geboren, starb 1811. Ihm folgte sein gleichnamiger Neffe, der als Chirurg ausgezeichnete sogenannte dicke Stark, der gleichfalls Leibarzt und seit 1812 Director sämmtlicher Krankenanstalten war. Ein dritter Stark, Karl Wilhelm, war Sohn des ersten Stark und war ebenfalls Leibarzt in Weimar und Director zu Jena. Im Jahre 1818 verlangte die Regirung für das Irrenhaus neben den medicinischen Directoren auch einen„philosophischen Arzt“ zur psychologischen Erkenntniss, der Landtag aber bewilligte die geforderten 200 Thaler nicht. Im Jahre 1824 wurden auf Betreiben der Regirung 4 jenaische Bürger als mitaufsehende Gehülfen, als ausser