Einleitung.
In dem Gedicht„Hypochonder“ heisst Hypochonder etwa so viel wie Misanthrop. A. a. O. heisst es:
„Sag mir was ein Hypochondrist
Für ein wunderlicher Kunstfreund ist. In Bildergalerien geht er spazieren Vor lauter Gemälden, die ihn vexiren,“
„Der Hypochonder ist bald curirt, Wenn euch das Leben recht cujonirt.“
In dem Gedichte an Mademoiselle Oeser von 1768 sagt Goethe von sich, er lebe„bald still wie ein Hypo
chondrist“:
„Da sucht man nun mit Macht mir neues Leben Und neuen Muth und neue Kraft zu geben; Drum reichet mir mein Doctor Medicinä Extracte aus der Cortex Chinae, Die junger Herrn erschlaffte Nerven An Augen, Fuss und Hand Auf’s Neue stärken, den Verstand Und das Gedächtniss schärfen.“
ein Grillenfänger(Phantast) von der kümmerlichsten Art: eigensinnig, sich seine Einbildungen nicht ausreden zu lassen, und dem Arzt immer zu Halse gehend, der mit ihm seine liebe Noth hat, ihn auch nicht anders als ein Kind(mit Pillen aus Brodkrumen statt Arzneimitteln) beruhigen kann; und wenn dieser Patient, der vor immerwährendem Kränkeln nie krank werden kann, medicinische Bücher zu Rathe zieht, so wird er vollends unerträglich; weil er alle die Uebel in seinem Körper zu fühlen glaubt, die er im Buche liest.“ Dabei seien die Kranken zeitweise heiter und lebhaft, haben aber kindische Angst vor dem Tode.
Die Hauptursache der Hypochondrie oder Grillenkrankheit, die dem gestörten Gemüth(der Manie) entgegengesetzt wird, sei die Steigerung gewisser körperlicher Empfindungen durch Aufmerksamkeit.