Gang der Handlung.
Kammermädchen Speise bringt. Nachts wandelt sie in ihren Phantasieen umher; sie zieht herum mit losem Haar, geht Kreise im Mondenscheine ab, schleicht mit halb unsicherm Tritte auf und ab, neigt sich bald vor den Sternen, kniet bald auf dem Rasen, umfasst einen Baum, verliert sich in den Sträuchern wie ein Geist. Eines Tages wird gemeldet:„Lila hat ihrem Kammermädchen, der einzigen zu der ihr Vertrauen auch bei ihrem Wahnsinn geblieben ist, unter dem Siegel der grössten Verschwiegenheit versichert, dass sie wohl wisse, woran sie sey: es sey ihr offenbart worden, ihr Sternthal sey nicht todt, sondern werde nur von feindseligen Geistern gefangen gehalten, die auch ihr nach der Freiheit strebten; desswegen sie unerkannt und heimlich herumwandern müsse, bis sie Gelegenheit und Mittel fände, ihn zu befreien.“ Auf diese Aeusserungen gründet ein Arzt, der dazu kommt, den Plan der Heilung. Er räth,„der gnädigen Frau die Geschichten ihrer Phantasieen zu spielen.“„Wenn wir Phantasie durch Phantasie curiren könnten, so hätten wir ein Meisterstück gemacht.“(„Wodurch wir sie aus dem Wahnsinn in Raserei werfen könnten,“ wirft bemerkenswerther Weise der Baron ein.) Musik, Tanz und Vergnügen seien das Element der Familie, fährt der Arzt fort, jetzt aber herrsche todte Stille, das bringe der Kranken keinen Vortheil. Die Angehörigen sollen die Zauberer, Feen, Oger und Dämonen, von denen die Kranke spricht, ihr vorstellen, sollen sie durch Musik und Tanz der dunkeln Traurigkeit entreissen und vorläufig in ihren abenteuerlichen Hoffnungen be