Iphigenie.
Sie horchen auf, es schaut ihr hohler Blick
Mit der Begier des Adlers um sich her.
Sie rühren sich in ihren schwarzen Höhlen, Und aus den Winkeln schleichen ihre Gefährten, Der Zweifel und die Reue leis’ herbei
Vor ihnen steigt ein Dampf vom Acheron;
In seinen Wolkenkreisen wälzet sich
Die ewige Betrachtung des Gescheh’nen Verwirrend um des Schuld’gen Haupt umher.
Den Flüchtigen verfolgt ihr schneller Fuss; Sie geben nur, um neu zu schrecken, Rast.“
Im heiligen Haine, wo die Schwester weilt, fühlt sich Orest erleichtert, er meint, die Furien dürften mit den„ehr’nen frechen Füssen“ des heil’gen Waldes Boden nicht betreten, er glaubt ihr grässliches Gelächter
nur aus der Ferne zu hören. Als er jedoch erfährt, dass die Priesterin, die ihn opfern soll, seine Schwester Iphigenie ist, glaubt er den Hohn der Götter zu erkennen, geräth in die heftigste Aufregung, ruft den Geist der Mutter und die Furien an und„sinkt in Ermattung.“ Als er aus seiner Betäubung erwacht und sich aufrichtet, delirirt er, wie etwa ein Hysterischer im Anschlusse an einen Krampfanfall es thun möchte. Er glaubt in der Unterwelt zu sein, seine grimmigen Vorfahren vereint und in friedlichem Verkehre zu erblicken, er bittet in ihren Kreis aufgenommen zu werden. Als Pylades und Iphigenie dazu kommen, redet er sie zunächst im Sinne seines Delirium an, orientirt sich aber rasch, er„rast nicht mehr in der Finsterniss des Wahnsinns,“ wie sich Iphignie ausdrückt, fühlt viel