den bekannten Wachtraum, in dem sich Goethe im hechtgrauen Anzuge erblickt und den er selbst als fatidik, als Vorbild der Zukunft ansieht. Ferner sagte Goethe zu Eckermann:„Wir wandeln alle in Geheimnissen“, und erzählte dann von Ahnungen und Fernwirkungen der Seele,„wovon ich mehrere Beispiele erzählen könnte.“ Er selbst habe durch den bloßen Willen die Gedanken Anderer beeinflusst. Nun folgt eine Geschichte, nach der er einmal die Geliebte einzig durch seine Sehnsucht aus ihrem Zimmer auf die Strasse gelockt habe. In den Briefen des Heinrich Voss wird berichtet, Goethe habe am letzten Neujahrs-Morgen, den Schiller erlebte, ihm ein OGratulationbillet geschrieben. Als er es durchlas, fand er zu seinem Schrecken, dass er unwillkürlich geschrieben hatte:„der letzte Neujahrstag“, statt„erneute“, oder„wiedergekehrte“, oder dgl.; voll Schrecken zerriss er das Billet und begann ein neues, Als er an die ominöse Zeile kam, konnte er sich nur mit Mühe enthalten, wieder vom letzten Neujahrstage zu schreiben.„So drängte ihn die Ahnung!“ Am selben Tage erzählte Goethe der Frau von Stein den Zufall und sagte, es ahne ihm, dass entweder er oder Schiller in diesem Jahre scheiden werde. Zu Grüner sagte Goethe am 2. 9. 1821:„Nach der Schlacht von Leipzig fiel ohne bekannte Veranlassung sein[Napoleons] Bild vom Nagel in meinem Zimmer herab; was sagen Sie dazu?“
In dem Aufsatze über Filippo Neri berichtet Goethe theilnehmend über die wunderbaren Ereignisse, die dieser Heilige eben so wie die anderen Heiligen er