Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1903) Goethe ; Theil 1
Entstehung
Seite
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Die Periodicität.

lichen Fuchs, wie Boisseree sagt, an den Rhein zu reisen, aber als bei Wismar der Wagen umgeworfen und Meyer an der Stirne verletzt wird, giebt er es so­fort auf. Er hat Marianne ebenso wie Ulrike und auch die kleine Lade nie wiedergesehen. Aber eine liebevolle Neigung bewahrt er auch Mariannen bis zu seinem Tode. Allemal, wennes sich in ihm wiederum regt, gedenkt er ihrer. Im Jahre 1823 in seiner Liebes­noth um Ulrike, auf der Heimreise schreibt er plötzlich an Marianne. Während des Dornburger Aufenthaltes im Jahre 1828 gedenkt er ihrer im Mondenscheine, und überselig ist die Nacht. Im Juni 1816 ist Goethe ernstlich krank, während seine Frau stirbt. Ob die Sache mehr körperlich oder mehr geistig gewesen ist? Auf jeden Fall entwickelte sich eine Depression, und erst Zelters Besuch im Sommer brachte(ähnlich wie 1823) Aufhellung.

Von 1814/15 sieben Jahre zurück, giebt 1807/08: Minna Herzlieb und Silvie von Ziegesar, Sonnette, Wahl­verwandtschaften, Tagebuch u.s. w. Nach schlechtem Befinden beginnt während der Karlsbader Kur von 1807 die Erregung, und schon treten erotische Züge hervor. Im Herbste tritt die Neigung zu Minna Herz­lieb auf, die dichterische Thätigkeit ist lebhaft. Der Winter verläuft gut. Im Sommer tritt Silvia, von der wir uns nach dem Wanzengespräche(23. 7. 1809) eine etwas wunderliche Vorstellung machen, an Minnas Stelle und erhält sehr innige Briefe. Vielleicht spielt auch Frl. von Knabenau eine kleine Rolle. Die Wahl­verwandtschaften wachsen, unddas Tagebuch ent­