Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1903) Goethe ; Theil 1
Entstehung
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180708.

steht. Die gute Stimmung hält bis in den Winter hinein an, aber 1809 herrscht wieder Trockenheit. Eine deutliche Depression ist diesmal nicht nachzu­weisen.

Alle bisher besprochenen vier Anfälle gehören eigentlich dem Greisenalter Goethes an. Gerade mit 1807 darf man es beginnen lassen, denn die Wahl­verwandtschaften sind unter den grösseren Werken das erste, bei dem die Senilität unverkennbar ist. Be­trachtet man Goethes Leben im Ganzen, so zerfällt es in zwei Theile: die Jugend und die spätere Zeit, Beide sind getrennt durch die italienische Reise, und deren Bedeutung besteht eigentlich darin, dass mit ihr Goethe seine Jugend festlich zu Grabe trägt. Alle Werke, um deren willen Goethe uns Goethe ist, sind vor der italienischen Reise entstanden: Götz, Werther, das Wichtigste vom Faust, Egmont, die Lehrjahre, Iphigenia, Tasso, die Iyrischen Perlen.) Neugeboren und gerade als Dichter verjüngt glaubte Goethe zu­

*) Nicht ohne Interesse sind die Antworten von 45 Schrift­stellern, Künstlery, Gelehrten auf die Frage desliterarischen Echo, welches Werk Goethes am stärksten auf sie gewirkt habe(D. lit. Echo, 15. 8. 1899). Manche freilich drücken sich etwas unbestimmt aus. Die meisten nennen einige Werke. Manche betonen den Eindruck auf ihre Jugend. Als besonders wirksam werden genannt: Faust 33 mal, Ilyrische Gedichte 15 mal, Tasso 9mal, Götz 6mal, Dichtung und Wahrheit, Hermann und Dorothea je 5mal, Werther, Iphigenia je 4mal, Meister, die ON spräche je 3mal, Egmont, die Wahlverwandschaften je 2mal, Clavigo, Elegieen und Epigramme, Reinecke, Achilleis, der histo­rische Theil der Farbenlehre, die Prosaschriften im Allgemeinen je 1mal.