Die Periodicität.
Das Jahr 1780 beginnt mit ernster Krankheit. Dann besteht eine Stimmung, wie sie in Goethes Leben nur einmal vorkommt: Feierlicher Ernst, dichterischer Schwung und Todesahnungen. Auch 1781 wird durch Krankheit eingeleitet, nun aber ist die erotische Erregung unverkennbar, die Briefe an die Stein wer den leidenschaftlicher, und das„Du“ wird immer gebraucht, Dabei ist Goethe dichterisch lebhaft.
Gehen wir noch einmal um 7 Jahre zurück, so sind wir im Werther-Jahre 1773, d. h. in der Mitte des grossen Erregungzustandes der Jugend.
Endlich gelangen wir zu 1767, zu der leidenschaftlichen Liebe zu Kätchen, zu dem Verkehre mit Jetty, kurz zu der wilden Zeit in Leipzig, der der Blutsturz und die seltsame Depression nachfolgten.
Für Den, der einige Sachkenntniss hat, brauche ich nun nichts weiter hinzuzufügen. Ganz ohne sie geht es aber nicht.
Mit dem siebenjährigen Cyclus ist es noch nicht ganz gethan. Zwischen den grossen Erregungen besteht nicht gleichmässige Stimmung, sondern es kommen Schwankungen verschiedener Art vor. Nach Analogie könnte man etwa in der Mitte zwischen zwei
grossen Anfällen leichtere Störungen vermuthen. Jedoch kommt man bei diesen Dingen gar zu leicht ins Ungewisse. Sehr merkwürdig ist der Sommer von 1828. Nach dem Tode des Grossherzogs zieht sich Goethe nach Dornburg zurück, Dort ist er aber gar nicht
traurig, sondern es bemächtigt sich seiner eine rauschartige Fröhlichkeit, deren Gipfel sozusagen das Mond