Die väterlichen Vorfahren Goethes,
Verstande. Vielleicht hat das Aufwärtsstreben des früheren Schneiders aristokratische Gefühle verletzt. Friedrich Georg war in erster Ehe mit A. E. Lutz (1667—1700) verheirathet und hatte von ihr fünf Söhne. Der eine war von Jugend an blödsinnig, ein Umstand, dessen Bedeutung wir nicht zu erkennen vermögen. Zwei starben nach wenig Jahren. Der dritte lebte von 1694—1717, erlernte die Buchhalterei in deutscher und französischer Sprache, starb nach mehrmonatiger Krankheit„an kurzem Athem und Engbrüstigkeit“. Der vierte Sohn(1697—1761) wurde Zinngiesser und hatte sieben Kinder, 4 Töchter, 3 Söhne. In zweiter Ehe heirathete Goethes Grossvater die Witwe Cornelie Schellhorn (1668—1754). Sie hat Goethe selbst geschildert, und Senckenberg sagt von ihr: Sie lebte sanft und starb ruhig. Arbeitsam, sparsam, wohlthätig. War nie sehr fett.„Betrübte und erfreute sich über nichts. Immer dieselbe, von etwas langsamer, aber im Arbeiten fleissiger Natur.“ Die ersten beiden Kinder wurden nicht alt(ein Mädchen starb im Jahre seiner Geburt, ein Sohn wurde 19 Jahre), ein Sohn“aber, Johann Kaspar(1710—1782), Goethes Vater, entwickelte sich gut.
Goethe sagt selbst, er habe vom Vater die Statur. Ueber die Aehnlichkeit der Gesichtszüge ist, soviel wie ich nach den mir bekannten Bildern urtheilen kann, schwer etwas zu sagen. Verlässt man sich auf den ersten Eindruck, so ist die Aehnlichkeit zwischen Goethe und der Mutter unverkennbar, besonders die Augen und die Züge der Mundgegend bewirken diesen Eindruck. Dagegen ist die Nase der Mutter ganz