Christianens Krankheit.
und schrecklich gewesen,„ob man gleich voraussehen konnte, dass es über kurz oder lang so kommen müsste.“ Die Trunksucht ist freilich erblich, d.h. es wird die Anlage zu„Suchten“ überhaupt ererbt, das leidenschaftliche Verlangen nach dem einmal liebgewonnenen Genusse und die Unfähigkeit, dem Reize zu widerstehen. Das Trinken allein macht nicht trunksüchtig, wenn nicht diese Anlage vorhanden ist: n’est pas alcoolique, qui veut, hat Las&gue gesagt. Offenbar hatte Christiane von ihrem Vater die böse Anlage geerbt, und in dem Alter, in dem Bachus die Venus gern ablöst, trat vielleicht das Uebel stärker hervor. Christiane starb früh, mit 52 Jahren. Schon im Jahre 1815 war sie schwer erkrankt. Riemer schreibt am 14. 1.:„Der Schlag oder eine Art von Schlag im Wagen hat seine Richtigkeit, wiewohl die Dame das selbst nicht weiss. Unterdess ist alles wieder gut. Das Gegentheil wäre für ihn vielleicht gut gewesen; für uns andre gewiss.“ Frau Schiller schreibt am 8.2.:„In der Nacht von Sonnabend(den 4.) auf den Sonntag war die Frau einige Stunden(fast) todt, und Huschke hat dem Sohn im Vertrauen eröffnet, sie könnte nicht leben, doch hat es sich gebessert, aber der Anfall von Krampf kann immer bei jeden Veranlassungen wiederkommen.“ Goethe schreibt am 3. 4. an Willemer:„meine gute Frau war zwey Querfinger vom Tode. Jetzt ist sie wieder auf den Beinen.“
Am 1.6. 1816 schreibt Frau Schiller:„seine Frau ist zweimal in dieser Woche bedeutend krank gewesen, und man könnte Schlag befürchten. Vor vierzehn